Politik
Südkorea protestiert bei Japan gegen verzerrte Darstellung der Zwangsarbeit-Geschichte
Write: 2020-06-16 09:38:26 / Update: 2020-06-16 14:48:27
Südkorea hat dagegen protestiert, dass Japan sein Versprechen nicht eingehalten hatte, im Zusammenhang mit seinem industriellen Erbe an koreanische Zwangsarbeiter zu erinnern.
Der Sprecher des Außenministeriums in Seoul, Kim In-chul, sagte in einer Stellungnahme am Montag, dass die Ausstellung im Informationszentrum für das industrielle Erbe in Tokio historische Tatsachen vollständig verzerre. Das Zentrum ist seit Montag für die Öffentlichkeit zugänglich.
Südkorea protestiere mit Nachdruck dagegen, dass die Empfehlung des Welterbekomitees und die von Japan versprochenen Folgemaßnahmen nicht umgesetzt worden seien, sagte er.
Vizeaußenminister Lee Tae-ho bestellte am Montagnachmittag den japanischen Botschafter Koji Tomita ins Außenministerium ein, um Protest zu erheben.
Die japanische Regierung hatte bei der Bestimmung von Industrieruinen des Landes zum Welterbe versprochen, ein Informationszentrum einzurichten. Damit solle anerkannt werden, dass Koreaner und Staatsbürger anderer Länder an einigen der Stätten, darunter der Insel Hashima, Zwangsarbeit verrichteten, und der Opfer gedacht werde.
In dem nun eröffneten Informationszentrum wird jedoch ein Video gezeigt, in dem behauptet wird, dass Koreaner weder zwangsrekrutiert noch misshandelt worden seien.
Das Welterbekomitee hatte im Juni 2018 Gespräche zwischen den Parteien über die Angelegenheit empfohlen. Japan ist jedoch auf Südkoreas wiederholten Vorschlag für Gespräche nicht eingegangen.
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