Die Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang mit einem Call-Center im Seouler Viertel Guro ist am Mittwochvormittag auf 93 gestiegen.
Mit Stand von 10 Uhr wurden 65 Infektionsfälle in Seoul bestätigt, 13 in der Provinz Gyeonggi und 15 in Incheon. Die Zahlen wurden nach den Tests der 207 Mitarbeiter des Call-Centers im elften Stock des Gebäudes sowie deren Angehörigen festgestellt.
Weitere 550 Mitarbeiter des Call-Centers, die in anderen Stockwerken arbeiten, werden derzeit getestet. Die Verwaltung des Stadtviertels errichtete vor dem Gebäude eine vorläufige Teststation. Allein am Dienstag wurden dort über 400 Personen getestet.
Zugleich wird untersucht, wie es zur ersten Infektion in dem Call-Center kam. Die Seouler Stadtverwaltung teilte mit, dass zwei von den 207 Mitarbeitern im elften Stockwerk als Anhänger der umstrittenen Shincheonji-Kirche Jesu bestätigt worden seien, die Masseninfektionen in Daegu auslöste. Die beiden wurden jedoch negativ getestet.
Die Stadtverwaltung will ab Mittwoch drei Tage lang 417 zivile Call-Center in Seoul kontrollieren, um Masseninfektionen zu verhindern. Das städtische Call-Center für Beschwerden sei inzwischen desinfiziert worden, den 413 Mitarbeitern seien Mundschutzmasken und Handdesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt worden, hieß es. Seoul führt zudem am Donnerstag probeweise Heimarbeit ein.
Zugleich werden spezielle Kontrollen von häufig frequentierten kleinen Einrichtungen wie Internet-Cafes durchgeführt. Die Stadtverwaltung wolle möglichst zum Geschäftsstopp raten, hieß es.