Im Hinblick auf die Drohungen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un hat das Präsidialamt in Seoul bislang keine offizielle Position bekannt gegeben.
Wie aus gut informierten Kreisen in Seoul verlautete, betrachte das Blaue Haus die aktuelle Lage als sehr ernst und Besorgnis erregend. Man gehe jedoch davon aus, dass der Rahmen für die Verhandlungen aufrechterhalten worden sei, zumal Nordkorea trotz seiner beharrlich wirkenden Haltung nicht erklärt habe, den Dialog nicht mehr fortsetzen zu wollen.
Das Präsidialamt betrachte es offenbar als bedauerlich, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un die innerkoreanischen Beziehungen nicht einmal erwähnt habe. Es werde jedoch gleichzeitig positiv gesehen, dass in den Äußerungen Kims keine Kritik an der Seouler Regierung enthalten gewesen seien, hieß es weiter.
Experten rechen damit, dass die Rolle des Staatspräsidenten Moon Jae-in als Förderer des Dialogs zwischen Nordkorea und den USA insofern erschwert werden könne, als eine direkte Kommunikation zwischen beiden Koreas derzeit kaum möglich sei. Es herrscht die Meinung vor, dass sich Präsident Moon aber in Zusammenarbeit mit China, dem engen Verbündeten Nordkoreas darum bemühen werde, Pjöngjang zu überzeugen.