Die Nationalversammlung hat am Freitag ein Gesetz zur Wahlreform verabschiedet.
Trotz des heftigen Protests der Abgeordneten der Freiheitspartei Koreas (LKP) wurde der Änderungsentwurf zum Gesetz über Wahlen öffentlicher Ämter nur sechs Minuten nach der Eröffnung einer Plenarsitzung verabschiedet. 156 Abgeordnete stimmten dafür, während zehn dagegen stimmten. Es gab eine Enthaltung.
Die LKP-Abgeordneten protestierten und sagten, die Demokratie sei tot. Parlamentssprecher Moon Hee-sang nannte dagegen die LKP-Abgeordneten Zerstörer der Demokratie.
Gemäß dem neuen Wahlgesetz wird ab der Parlamentswahl im kommenden Jahr ein Mixed-Member-Proportional-System eingeführt. Das Wahlalter wird von 19 auf 18 Jahre gesenkt.
Unterdessen wurde ein Filibuster über ein Gesetz zur Einführung einer für Korruption hoher Beamter zuständigen Ermittlungsstelle am Samstagabend nach 26 Stunden beendet, da die betreffende außerordentliche Sitzungsperiode zu Ende ging.
Die regierende Minjoo-Partei Koreas wird voraussichtlich am Montag eine neue außerordentliche Sitzungsperiode eröffnen, um die Abstimmung über das Gesetz noch durchzusetzen. Angesichts des Widerstands der LKP wird erneut eine Konfrontation befürchtet.