Zum Gipfeltreffen zwischen Präsident Moon Jae-in und dem japanischen Premierminister Shinzo Abe am Dienstag haben die Parteien in Südkorea unterschiedliche Einschätzungen gegeben.
Die regierende Minjoo-Partei Koreas sprach von einem sinnvollen Treffen. Es sei der erste formale Gipfel zwischen beiden seit 15 Monaten gewesen, und er sei nach den Urteilen des südkoreanischen Obersten Gerichtshofs für die Entschädigung von Opfern der Zwangsarbeit durch japanische Unternehmen gewesen, sagte Sprecherin Lee Jae-jung am Dienstag.
Moon und Abe hätten offene Diskussionen über bilaterale Angelegenheiten geführt. Es sei von großer Bedeutung, dass die beiden ein gemeinsames Verständnis für die Verbesserung der Beziehungen zwischen Südkorea und Japan geschaffen hätten.
Dagegen kritisierte die Freiheitspartei Koreas, dass gar nicht nach einer Lösung für Japans Exportrestriktionen gesucht worden sei. Bei den Positionen beider Länder zur Frage der Zwangsarbeit sei keine Annäherung erzielt worden, sagte der Parteisprecher Kim Sung-won. Nun sei eine grundlegende Lösung erforderlich.
Die Gerechtigkeitspartei forderte, Abe müsse für eine Lösung der Frage der Zwangsarbeit seine Ernsthaftigkeit zeigen. Die südkoreanische Regierung sollte an ihrer Position festhalten und mit Blick auf die Urteile des Obersten Gerichts und ihrer Grundsätze nicht zurückweichen, sagte der Parteisprecher Yoo Sang-jin.