Das südkoreanische Verteidigungsministerium hat bei Nordkorea gegen eine von Machthaber Kim Jong-un beaufsichtigte Artillerieübung auf einer grenznahen Insel protestiert.
Das Ministerium habe am Dienstagvormittag über eine militärische Kommunikationsleitung in der Westküstenzone stark protestiert, teilte Sprecherin Choi Hyun-soo am Dienstag mit. Neben einem mündlichen Protest habe es auch eine telefonische Mitteilung gegeben.
Nordkoreas Staatsmedien berichteten am Montag, dass Kim eine Truppeneinheit auf der Insel Changrin besucht und Geschützfeuer überwacht habe. Es wird vermutet, dass Geschütze mit 76,2 Millimeter Kaliber und mit zwölf Kilometern Reichweite eingesetzt wurden.
Die Insel befindet sich in einer Zone im Westmeer, in der nach der militärischen Übereinkunft zwischen Süd- und Nordkorea vom September letzten Jahres feindselige Handlungen wie Schüsse aus Küstenartillerie verboten sind.
Einem südkoreanischen Militärvertreter zufolge beobachtete Südkorea Anzeichen für das Artilleriefeuer und traf Vorbereitungen. Auf verschiedene Weise sei anschließend festgestellt worden, dass mehrere Schüsse abgefeuert worden seien.