Die angestrebte Ernennung von Cho Kuk zum Justizminister hat auch am Sonntag für Unruhe im politischen Betrieb gesorgt.
Der Vorstand der regierenden Minjoo-Partei Koreas beriet in einer eilig einberufenen Sitzung hinter verschlossenen Türen. In der über anderthalbstündigen Sitzung habe es überwiegend Zustimmung zu einer Ernennung Chos gegeben, berichtete ein Teilnehmer. Angesichts Bewegungen in der Staatsanwaltschaft sei außerdem eine politische Beurteilung gefordert worden.
Parteisprecher Hong Ik-pyo teilte mit, dass mit großer Sorge zur Kenntnis genommen worden sei, dass die Staatsanwaltschaft Verdachtsmomente gegen Cho und seine Familie bekannt gemacht habe, um im Zuge von Ermittlungen die öffentliche Meinung zu beeinflussen.
Die Freiheitspartei Koreas forderte in einer Dringlichkeitssitzung des Vorstands nachdrücklich Chos Verzicht auf die Kandidatur und den Widerruf seiner Nominierung.
Parteichef Hwang Kyo-ahn bezeichnete Cho als Tatverdächtigen und Gesetzesbrecher. Sollte das Ultimatum der Partei nicht akzeptiert werden, müsse zum Mittel der parlamentarischen Untersuchung oder Einsetzung eines Sonderstaatsanwalts gegriffen werden.
Die Bareunmirae-Partei kritisierte die Gerechtigkeitspartei für ihre Entscheidung, Chos Ernennung de facto nicht abzulehnen.
Die Partei für Demokratie und Frieden betonte, man sollte die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht als Gegenbewegung zur Reform betrachten.