Das südkoreanische Präsidialamt hat tiefes Bedauern darüber ausgedrückt, dass die japanische Regierung ungeachtet eines Dialogangebots eine neue weiße Liste mit bevorzugten Handelspartnern ohne Südkorea in Kraft gesetzt hat. Dies solle unverzüglich rückgängig gemacht werden.
In einer Stellungnahme der Regierung verwies der stellvertretende nationale Sicherheitsberater im Präsidialamt Kim Hyun-jong darauf, dass Japan als erster die Sicherheitsfrage mit Handelsrestriktionen in Zusammenhang gebracht habe. Damit ging er auf die Kritik Japans ein, dass Südkorea durch die Aufkündigung des bilateralen Militärabkommens GSOMIA die Sicherheitsfrage auf unlogische Weise mit der Handelsfrage verknüpft habe. Es gebe nun keine Grundlage für die Aufrechterhaltung des Militärabkommens mehr, weil das grundlegende bilaterale Vertrauen verletzt worden sei, wie Japan vor der Streichung Südkoreas von der weißen Liste behauptet habe.
Seoul ließ allerdings Möglichkeiten für weitere Verhandlungen offen. Der Ball liege bei Japan. Sollten beide Länder bis zum Auslaufen des GSOMIA-Abkommens in drei Monaten eine Lösung finden und sollte Japan ungerechtfertigte Maßnahmen zurücknehmen, könne Seoul die Aufkündigung des Militärabkommens erneut überprüfen, hieß es.
Kim kritisierte zudem die jüngste Äußerung des japanischen Außenministers Taro Kono, es sei unmöglich, wenn Südkorea die Geschichte umschreiben wolle. Wer gerade die Geschichte neu schreibe, sei Japan, sagte er.
Der stellvertretende nationale Sicherheitsberater sagte zudem, dass die Frage von GSOMIA die Grundlage der 66-jährigen Bündnisbeziehungen zwischen Südkorea und den USA nicht ins Wanken bringen werde.