Den Außenministern Südkoreas und Japans ist es erneut nicht gelungen, im eskalierenden bilateralen Konflikt eine Lösung zu finden.
Nach einem ergebnislosen 30-minütigen Gespräch in Peking verabschiedeten sich Außenministerin Kang Kyung-wha und ihr japanischer Amtskollege Taro Kono in einer unterkühlten Atmosphäre.
Ihre Differenzen hatten beide Seiten schon vor dem Beginn des Gesprächs erneut bestätigt.
Kang betonte auf einer Pressekonferenz nach dem trilateralen Außenministertreffen mit China und Japan, dass sich die Dreier-Zusammenarbeit in eine richtige Richtung entwickele, wenn man sich die Geschichte vor Augen führe und einen Weg in die Zukunft einschlage. Kang forderte zudem Japan auf, einseitige Handelsrestriktionen gegen Südkorea zurückzunehmen.
Kono sagte am Vortag vor japanischen Journalisten in Peking, dass er sich mit Südkorea austauschen möchte, damit Südkorea auf die Frage der Entschädigung für die Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg klar reagiere. Für die Verschlechterung der Beziehungen zwischen beiden Ländern machte Kono Südkorea verantwortlich.
Das heutige Treffen gilt als eine der letzten Chancen zum Abbau der Spannungen vor der Entscheidung für die Verlängerung des bilateralen Militärabkommens GSOMIA.
Unterdessen betonten die Chefdiplomaten Südkoreas, Chinas und Japans beim Dreier-Treffen in Peking die Wichtigkeit der Kooperation für die Überwindung des Streits zwischen Südkorea und Japan. Kang, Kono und Chinas Außenminister Wang Yi einigten sich darauf, dass der bilaterale Konflikt die trilaterale Kooperation nicht behindern dürfe. Wang sagte zu Beginn des Treffens, dass das Vertrauen durch offene Gespräche gestärkt werden solle, Konflikte erforderten konstruktive Lösungen, da die drei Staaten unzertrennlich seien. Kang wies darauf hin, dass die drei Länder auf der Grundlage des freien und fairen Handels aufgeblüht seien. Die trilaterale Zusammenarbeit dürfe die bilateralen Beziehungen nicht beeinträchtigen. Diese Meinung wurde auch vom japanischen Außenminister Kono geteilt.