Am Rande der ASEAN-Treffen in Bangkok hat am Freitag ein trilaterales Gespräch der Außenminister Südkoreas, der USA und Japans stattgefunden.
Das Treffen wurde überschattet von Japans Entscheidung, Südkorea die Vorzugsbehandlung als Handelspartner zu entziehen sowie dem Säbelrasseln in Pjöngjang.
Außenministerin Kang Kyung-wha sagte im Anschluss an das Gespräch mit ihrem US-Amtskollegen Mike Pompeo und dem japanischen Chefdiplomaten Taro Kono, dass die USA Bedenken über die aktuelle Situation zwischen den USA und Südkorea hätten. Die USA hätten den Willen gezeigt, eine Rolle für die Entschärfung der Situation zu spielen.
Japan hatte entschieden, Südkorea von einer weißen Liste der 27 Staaten zu nehmen, die beim Kauf von japanischen Dual-Use-Gütern bevorzugt behandelt werden. Solche Güter können sowohl zivil als auch militärisch eingesetzt werden.
Japan hatte am 4. Juli bereits strengere Exportkontrollen gegen Südkorea beschlossen. Anschließend hatten die USA bereits Bereitschaft signalisiert, sich einzuschalten, um eine diplomatische Lösung in dem Streit zu unterstützen.
Südkorea betrachtet die Exportkontrollen und Streichung aus der weißen Liste als Vergeltung für Urteile seines Obersten Gerichtshofs. Dieser hatte japanische Unternehmen angewiesen, seine koreanischen Zwangsarbeiter zur Kolonialzeit (1910-45) zu entschädigen.
Japan argumentiert, dass sämtliche Entschädigungsansprüche mit dem Abkommen von 1965 zur Normalisierung der Beziehungen abgegolten seien. Nach Auffassung des südkoreanischen Gerichts berühre der zwischenstaatliche Vertrag individuelle Ansprüche auf eine Entschädigung jedoch nicht.