Eine Delegation der südkoreanischen Nationalversammlung ist am Mittwoch für Gespräche über Japans Exportrestriktionen nach Tokio gereist.
Die zehnköpfige Delegation traf zuerst den Regierungsabgeordneten und Vorsitzenden der Japanisch-Koreanischen Parlamentarierunion, Fukushiro Nukaga, und zehn Unionsmitglieder.
Die Abgeordneten betonten, dass die gegen Südkorea gerichteten Ausfuhrbeschränkungen ungerecht seien. Sie forderten, auf die offenbar für Freitag vorgesehene Streichung Südkoreas aus der weißen Liste der bevorzugten Exportziele zu verzichten.
Die Abordnung warnte in Bezug auf Nordkoreas Raketenstarts, dass die Sicherheitskooperation zum Beispiel im Rahmen des Abkommens für den Austausch von Militärinformationen nicht richtig funktioniere, sollte Tokio Südkorea aus der weißen Liste streichen.
Wie verlautete, habe die japanische Seite jedoch keine eindeutige Antwort gegeben. Sie brachte stattdessen die südkoreanischen Gerichtsurteile für die Entschädigung früherer Zwangsarbeiter japanischer Unternehmen zur Sprache.
Auch beim Treffen mit dem Parteichef der Komeito, Partner der Regierungskoalition, konnten beide Seiten laut Informationen ihre Differenzen nicht abbauen.
Daher wurde eine gemeinsame Erklärung der Parlamente beider Länder zwar erörtert, jedoch schließlich nicht angenommen. Ein Treffen mit Toshihiro Nikai, Generalsekretär der Liberaldemokratischen Partei, wurde kurzfristig verschoben und schließlich abgesagt.
Die Abgeordnetendelegation wird am Donnerstag Vertreter von Oppositionsparteien wie die Demokratische Volkspartei und die Konstitutionell-Demokratische Partei Japans treffen, bevor sie nach Südkorea zurückkehrt.