Die Nationalversammlung hat am Dienstag die Regierung zu den Bereichen Politik, Außenpolitik, Wiedervereinigung und Sicherheit befragt.
Für Streit sorgte unter anderem die unbemerkte Einfahrt eines nordkoreanischen Boots in den Hafen von Samcheok an der Ostküste im Juni.
Die Regierungspartei räumte ein, dass das Militär bei der Bewachung des Ostmeergebiets versagt habe. Zugleich behauptete sie, dass die Opposition mit einer übermäßigen politischen Offensive in dieser Frage bei den Bürgern Misstrauen schüre.
Die Opposition betonte, dass die Regierung den Vorfall vorsätzlich verheimlicht und heruntergespielt habe. Sie forderte den Rücktritt des Verteidigungsministers und eine parlamentarische Untersuchung.
Im Mittelpunkt der Debatten standen auch Japans Exportrestriktionen für Halbleiter- und Display-Materialien gegenüber Südkorea.
Shim Jae-kwon von der Regierungspartei warf dem japanischen Premierminister Shinzo Abe eine irreführende und gemeine Behauptung vor, wenn er sage, dass Südkorea Halbleiter-Teile an Nordkorea weitergegeben habe. Dieser scheue nicht davor zurück, eine diplomatische Unhöflichkeit zu begehen.
Dagegen sagte Yoon Sang-hyun von der Freiheitspartei Koreas, die Regierung hätte ihrerseits früheren Zwangsarbeitern Abfindungen zahlen müssen. Sie hätte dann von japanischen Unternehmen Geld verlangen können. Seoul betrachtet Japans Exportrestriktionen als wirtschaftliche Vergeltung für südkoreanische Gerichtsurteile für die Entschädigung von Opfern der Zwangsarbeit zur japanischen Kolonialzeit.
Lee Tae-gyu von der Bareunmirae-Partei kritisierte, dass das Außenministerium keine konkreten Gegenmaßnahmen treffe.