Der frühere Präsident Chun Doo-hwan soll Schüsse auf Demonstranten in Gwangju angeordnet haben.
Das behauptet Kim Yong-jang, der nach eigenen Angaben zur Zeit der Aufstände 1980 für einen US-Militärgeheimdienst in Gwangju aktiv gewesen sei.
Auf einer Pressekonferenz erklärte er am Montag, dass Chun am 21. Mai 1980 mit hohen Militärs auf dem Flugplatz Gwangju zu einem Treffen zusammengekommen sei. Auch der Kommandeur für besondere Kriegsführung Chun Ho-yong habe daran teilgenommen.
Bei dem Treffen sei offenbar der Befehl zum Töten erteilt worden, diese Schlussfolgerung sei begründet. Präsident Chun sei an dem Tag mit einem Hubschrauber vom Flugplatz Seongnam in der Gyeonggi-Provinz nach Gwangju geflogen. Es existiere möglicherweise noch ein Dokument, das beweise, dass der Flug an dem fraglichen Tag stattgefunden habe.
Kim wies Behauptungen zurück, nach denen Nordkorea hinter den Bürgerprotesten gesteckt habe. Das Militärregime hatte diese Behauptung als Rechtfertigung für die gewaltsame Niederschlagung der Proteste angeführt.
Nordkorea wäre es unmöglich gewesen, einen solchen Eingriff ohne Kenntnis der US-Geheimdienste vorzunehmen. Die USA hätten damals zwei Satelliten für die gründliche Überwachung der koreanischen Halbinsel eingesetzt, sagte Kim weiter.