Die südkoreanische Regierung hat sich im Jahr 1987 bemüht, die am Bombenanschlag auf eine Korean Air-Maschine beteiligte Nordkoreanerin Kim Hyun-hee schnell ins Land zu holen.
Ein damaliges diplomatisches Dokument wurde freigegeben, das entsprechende diplomatische Verhandlungen offenbart.
Am 29. November 1987 explodierte KAL 858, eine Passagiermaschine der Fluggesellschaft Korean Air Lines, durch eine von Kim und einem weiteren nordkoreanischen Agenten gelegte Bombe über dem Andamanischen Meer. Dabei kamen alle 115 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord ums Leben. Kim wurde zwei Tage später am Flughafen Bahrain festgenommen.
Damals stand in Südkorea eine direkte Präsidentenwahl bevor, die dank der Demokratiebewegung im Juni 1987 zustande kam.
Laut dem Dokument unternahm die Regierung von Chun Doo-hwan große Bemühungen, um Kim noch vor der Wahl am 16. Dezember nach Südkorea zu bringen. Ein damaliger stellvertretender Vizeaußenminister berichtete, Bahrain müsse bis 12. Dezember Kims Überlieferung vermelden, damit Kim spätestens am 15. Dezember in Südkorea eintreffen könne.
Dahinter wird die Absicht der Chun Doo-hwan-Regierung vermutet, Nordkorea als Einflussfaktor für den harten Wettkampf zwischen dem Regierungskandidaten Roh Tae-woo und den Oppositionskandidaten Kim Young-sam und Kim Dae-jung zu nutzen.