Der frühere Präsident Chun Doo-hwan hat vor dem Bezirksgericht Gwangju den Vorwurf der Ehrverletzung zurückgewiesen.
Der 88-Jährige hatte in seinen 2017 erschienenen Memoiren einen verstorbenen katholischen Priester der Lüge bezichtigt. Der Geistliche hatte geschildert, dass bei der Niederschlagung des Gwangju-Demokratieaufstands von 1980 aus Militärhubschraubern auf Demonstranten geschossen worden sei.
In der 75-minütigen Anhörung am Montag hatten die Staatsanwälte argumentiert, dass Chun gelogen habe. Es gebe Beweise dafür, dass es im Zuge der blutigen Niederschlagung des Aufstands Schüsse von Helikoptern gegeben habe.
Chuns Anwalt hielt dem entgegen, dass sich sein Mandant beim Niederschreiben seiner Erinnerungen auf öffentliche Dokumente gestützt habe. Zu der Zeit seien die Schüsse aus Helikoptern noch nicht dokumentiert gewesen.
Die nächste Anhörung wurde für den 8. April angesetzt. Chun war im Dezember 1979 durch einen Putsch an die Macht gekommen und von September 1980 bis Februar 1988 Südkoreas Präsident.