Der Gouverneur der Provinz Süd-Gyeongsang Kim Kyoung-soo ist erneut wegen eines Skandals um manipulierte Online-Kommentare verhört worden.
Der Politiker konnte am Freitag nach mehr als 20-stündiger Befragung durch ein unabhängiges Ermittlerteam nach Hause zurückkehren. Den Reportern sagte er beim Verlassen des Gebäudes im Süden Seouls um 5.20 Uhr, dass er vollständig kooperiert habe.
Im ersten Verhör am Montag hatte er alle Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen und sagte nun, dass es an der Zeit für eine vernünftige und faire Untersuchung ohne politische Erwägungen sei.
Gemeinsam mit Gouverneur Kim wurde auch der einflussreiche Blogger Kim Dong-won befragt, der im Internet als Druking bekannt ist.
Beide sollen Kontakt gehabt haben. Druking sorgte dafür, dass positive Kommentare zu Online-Berichten über die heutige Regierungspartei Minjoo-Partei Koreas vor der Präsidentschaftswahl im Vorjahr in den Vordergrund gerückt wurden.
Der Blogger behauptet, dass Kim im November 2016 sein Büro in Paju besucht habe. Er habe stillschweigend sein Einverständnis zum Einsatz einer Software gegeben, mit der sich das Ranking der Online-Kommentare beeinflussen lasse, nachdem ihm diese vorgeführt worden war. Der Gouverneur räumt zwar ein, dass der Besuch erfolgte, doch habe es keine Vorführung des Computerprogramms gegeben.
Die Ermittler konzentrierten sich laut Berichten bei dem jüngsten Verhör darauf, die widersprüchlichen Aussagen zu bestätigen. Die gemeinsame Befragung der beiden habe drei Stunden gedauert.