Präsident Moon Jae-in hat angeordnet, die Richtlinien der Regierung für eine Vorgehensweise bei Entführungen durch Piraten zu überprüfen.
Das teilte ein leitender Beamter des Präsidialamtes am Dienstag Reportern mit. Anlass ist die jüngste Entführung von drei südkoreanischen Seeleuten vor Ghana.
In bisherigen Entführungsfällen sei es nur zu direkten Gesprächen zwischen der betroffenen Reederei und Piraten gekommen, was dazu geführt habe, dass bis zur Rettung der Geiseln viel Zeit verstreiche. Präsident Moon habe darüber nachgedacht und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Vorgehensweise der Regierung geändert werden müsse, hieß es.
Auf Anweisung des Präsidenten werde das Außenministerium die Richtlinien für die Rettung von Geiseln unter die Lupe nehmen. Dazu zählten Angaben über Medienberichte, Diskussionen mit den Familien und Methoden zur Abkürzung der Verhandlungen.
Der Fischkutter Marine 711, an dessen Bord auch drei Südkoreaner waren, wurde am 26. März vor Ghana von nigerianischen Piraten entführt. Die Behörden versuchen derzeit ihren Aufenthaltsort zu ermitteln.