Das Bezirksgericht Seoul Zentral hat einen Haftbefehl gegen den früheren Staatspräsidenten Lee Myung-bak erlassen.
Die von der Staatsanwaltschaft angeführten Gründe für eine Verhaftung, darunter eine Verdunkelungsgefahr, und deren Notwendigkeit würden anerkannt, teilte das Gericht am Donnerstagabend mit.
Der 77-jährige Lee soll während seiner Amtszeit zwischen 2008 und 2013 vom Geheimdienst, Unternehmen und anderen Bestechungsgeld in Höhe von elf Milliarden Won oder 10,3 Millionen Dollar angenommen haben. Ihm werden außerdem Unterschlagung und Machtmissbrauch vorgeworfen.
Lee ist damit das vierte ehemalige Staatsoberhaupt, das festgenommen wird. Wird er in allen Punkten für schuldig befunden, drohen ihm bis zu 45 Jahre Gefängnis. Staatsanwälte hatten Lee am Mittwoch und Donnerstag der Vorwoche 21 Stunden lang verhört.
Unterdessen veröffentlichte der Ex-Präsident auf seiner Facebook-Seite eine Kopie einer handschriftlichen Erklärung. Demnach übernehme er für alles die Schuld. Er habe sich um eine den Gepflogenheiten entsprechende saubere Politik bemüht, die jedoch nicht mit den Erwartungen der Bevölkerung übereingestimmt habe. Er wolle dennoch für die Republik Korea beten, heißt es in dem Schreiben.