Politische Parteien haben auf die Vorladung von Ex-Präsident Lee Myung-bak zu einer staatsanwaltschaftlichen Vernehmung unterschiedlich reagiert.
Die regierende Minjoo-Partei Koreas forderte gründliche Ermittlungen. Parteichefin Choo Mi-ae sagte, die Bürger seien wütend angesichts Lees Haltung, da er sich nicht entschuldige. Sie kritisierte die Behauptung als absurd, dass Lee Schwierigkeiten mit der Beschäftigung von Rechtsvertretern habe, da er sein gesamtes Vermögen der Gesellschaft gespendet habe.
Die konservative Freiheitspartei Koreas kritisierte die Ermittlungen gegen Lee als politische Vergeltung der Moon Jae-in-Regierung für den Sieg bei den Kommunalwahlen im Juni. Parteichef Hong Joon-pyo schrieb in sozialen Netzwerken, wer eine Sünde begangen habe, müsse selbstverständlich bestraft werden. Zugleich fragte er, ob es notwendig gewesen sei, für eine Racheaktion alte Korruptionsvorwürfe gegen den früheren Präsidenten hartnäckig zu enthüllen und ihn vor die Kameras zu zerren.
Yoo Seung-min, Ko-Vorsitzender der Bareun Mirae-Partei, sagte, es sei ein großes Unglück, dass ein früherer Präsident von der Staatsanwaltschaft vorgeladen worden sei, während eine andere frühere Präsidentin in Untersuchungshaft sitze. Er glaube, man sollte die Verzweifelung der Bürger angesichts dieser Situation verstehen.
Der Sprecher der Partei für Demokratie und Frieden, Choi Kyung-hwan, forderte gründliche Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und eine schwere Strafe für Lee.
Die Sprecherin der Gerechtigkeitspartei, Choo Hye-sun, äußerte, die Staatsanwaltschaft sollte durch die heutige Befragung alle Straftaten von Ex-Präsident Lee aufdecken. Sie forderte zudem Lees Verhaftung.