Präsident Moon Jae-in hat Japan aufgefordert, sich mit seinen Kriegsverbrechen auseinanderzusetzen.
In seiner Rede bei der Zeremonie zum 99. Jubiläum der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März gegen die japanische Kolonialherrschaft sagte Moon am Donnerstag, die japanische Regierung, die Täterin sei, solle nicht behaupten, dass die Frage der Sexsklaverei der japanischen Armee abgeschlossen sei. Die Menschenrechtsverbrechen, die während der Kriegszeit begangen worden seien, könnten nicht mit der Äußerung, dass alles vorbei sei, vertuscht werden.
Die wahre Lösung für eine unglückliche Geschichte sei, diese im Gedächtnis zu behalten und daraus zu lernen. Japan müsse mit dem universalen Gewissen der Menschheit der historischen Wahrheit und der Gerechtigkeit ins Auge sehen. Er hoffe, dass Japan sich mit seinen Nachbarländern, denen es Leid zufügte, aufrichtig versöhne und gemeinsam den Weg zur friedlichen Koexistenz und Gedeihen beschreite, betonte Moon.
Der Staatschef warnte Japan auch vor seinem Gebietsanspruch auf Dokdo. Dokdo sei Koreas Territorium, das im Zuge der Invasion der koreanischen Halbinsel durch Japan als erstes gewaltsam besetzt worden sei. Das Leugnen dieser Tatsache durch Japan komme einer Weigerung gleich, über seine imperialistische Aggressionen nachzudenken.
Moon erklärte, dass Südkorea das Unrecht der Geschichte richtigstellen müsse. Das Land müsse auf dem Weg zum 100. Jahr der Unabhängigkeit eine Friedens- und Wirtschaftsgemeinschaft auf der koreanischen Halbinsel einrichten. Die Teilung der Nation sollte nicht länger Frieden und Gedeihen im Wege stehen.
Moon erinnerte zudem an die Bedeutung der Bewegung des ersten März. Der größte Erfolg der Bewegung sei die Gründung der Provisorischen Regierung der Republik Korea durch die Unabhängigkeitserklärung. Die Regierung werde den Geist der Bewegung des ersten März und das Leben der Unabhängigkeitskämpfer zum Grundstein der Geschichte der Republik Korea machen, betonte der Präsident.