Südkoreas Parteien haben auf die geplante Entsendung von Kim Yong-chol durch Nordkorea zur Schlussfeier der Olympischen Winterspiele in PyeongChang unterschiedlich reagiert.
Dem Vizevorsitzenden des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei Nordkoreas wird vorgeworfen, mehrere Anschläge gegen Südkorea, darunter einen Torpedo-Angriff gegen die Korvette Cheonan im Jahr 2010 in die Wege geleitet zu haben. Gegen ihn verhängten Südkorea und die USA Finanzsanktionen.
Bei einer Sitzung des parlamentarischen Ausschusses für Auswärtiges und Vereinigung forderten die Abgeordneten der Freiheitspartei Koreas (LKP), Kims Besuch nicht zu gestatten, da dieser beim Angriff gegen die Korvette Cheonan und dem Beschuss der Insel Yeonpyeong von 2010 federführend gewesen sei.
Vereinigungsminister Cho Myoung-gyon sagte, es sei nicht bestätigt worden, dass Kim für den Cheonan-Untergang verantwortlich sei.
Die Abgeordneten der regierenden Minjoo-Partei Koreas argumentierten, eine Einreise Kims stelle kein Problem dar, weil er nur von Finanzsanktionen betroffen sei.
Außerhalb des Parlamentsausschusses stritten die Parteien weiter über Kims Besuch. Die LKP beschloss, auf Parteiebene Kims Besuch abzulehnen. Ihre Vertreter wollen am Freitag den Präsidentensitz besuchen, um Protest zu erheben.
Die Bareun Mirae Partei warf der Regierung vor, Kims Reise selbst dann zu akzeptieren, wenn damit gegen die Nordkorea-Sanktionen verstoßen würde.
Die Regierungspartei begrüßte hingegen Kims Besuch. Sie wies darauf hin, dass Kim auch zur Zeit der Park Geun-hye-Regierung an innerkoreanischen Militärgesprächen teilgenommen hatte.