Ein Berufungsgericht wird heute sein Urteil zu Lee Jae-yong, Samsung-Erbe und Vizevorsitzender von Samsung Electronics, fällen.
Lee wurde in erster Instanz wegen Vorwürfen wie der Bestechung von Ex-Präsidentin Park Geun-hye und ihrer langjährigen Vertrauten Choi Soon-sil zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Der größte Streitpunkt im Prozess vor dem Obergericht Seol war, ob ein stillschweigendes Ersuchen für Lees Übernahme der Kontrolle über die Unternehmensgruppe gegenüber Park vorgelegen hatte. In erster Instanz wurde der Vorwurf anerkannt. Das Richtergremium betrachtete 7,3 Milliarden Won, die Samsung zur Unterstützung von Chung Yoo-ra, Dressurreiterin und Chois Tochter, zur Verfügung gestellt hatte, als Bestechungsgeld. Die Zahlungen für ein von Chois Nichte gegründetes Förderzentrum für Wintersportler in Höhe von 1,6 Milliarden Won wurden ebenfalls als Bestechungsgeld eingestuft.
Die zuständige Sonderstaatsanwaltschaft wies in der Berufungsinstanz auf ein weiteres Treffen zwischen Park und Lee hin. Die Aufmerksamkeit richtet sich darauf, ob das Gericht dies anerkennen wird und ob Samsungs Spenden für zwei von Choi kontrollierte Stiftungen als Bestechungsgeld eingestuft werden. In erster Instanz war nicht von einer Bestechung ausgegangen worden.