Nach Einschätzung einer Arbeitsgruppe des südkoreanischen Außenministeriums zur Überprüfung der Einigung über die Frage der Sexsklaverei der japanischen Armee zwischen Seoul und Tokio hat es vor der Vereinbarung an der Kommunikation mit Opfern gemangelt.
Zu diesem Schluss sei die Taskforce gekommen, teilte Außenministerin Kang Kyung-wha am Dienstag vor der Presse mit. Die Arbeitsgruppe wird am Mittwoch die Ergebnisse der Überprüfung bekannt geben.
Die Arbeitsgruppe habe sich darauf konzentriert, inwieweit die Regierung mit Opfern kommuniziert hatte, bevor die Einigung am 28. Dezember 2015 erreicht wurde. Diese Schlussfolgerung habe man bereits erwarten können. Nun könne sie nach ausreichender Überprüfung und durch Beweise untermauert mitgeteilt werden, sagte Kang.
Hinsichtlich eventueller Folgemaßnahmen der Regierung äußerte Kang, sie glaube, die Regierung sollte alle Optionen bezüglich der Zukunft der Einigung offen halten und mit Opfergruppen kommunizieren. Dabei wies sie darauf hin, dass 70 Prozent der südkoreanischen Bürger die Vereinbarung nicht akzeptieren.
Die Angelegenheit stelle im Grunde eine Menschenrechtsfrage dar. Es gebe Opfer dieser Menschenrechtsverletzung und Organisationen, die sie jahrzehntelang unterstützt hätten. Sie glaube, es sei richtig, dass die Regierung den Stimmen der Opfer und dieser Organisationen ausreichend Gehör schenke, mit ihnen kommuniziere und dadurch ihre Position festlege, hieß es weiter.
Zur Empfindlichkeit der Veröffentlichung der Überprüfungsergebnisse hieß es, die Angelegenheit sei sehr speziell und unterscheide sich von anderen diplomatischen Angelegenheiten.