Der frühere für Bürgerangelegenheiten zuständige Sekretär im Präsidialamt Woo Byung-woo ist am Donnerstagmorgen nach einem 16-stündigen Verhör entlassen worden.
Bis 2 Uhr morgens war er zum Verdacht der Verwicklung in illegale politische Aktivitäten des Geheimdienstes befragt worden. Woo war am Mittwoch um 10 Uhr zu dem Verhör bei der Staatsanwaltschaft Seoul Zentral erschienen. Es war seine vierte Befragung durch die Staatsanwälte.
Er soll als Sekretär im Präsidialamt dem Geheimdienst aufgetragen haben, verschiedene Personen des öffentlichen Lebens und andere Bürger zu überwachen. Von den Spitzeleien sollen hohe Beamte des Kulturministeriums, der CEO und Präsident der Woori-Bank Lee Kwang-soo sowie der frühere Chef des Organisationskomitees der Olympischen Winterspiele in PyeongChang, Kim Jin-su, betroffen gewesen sein.
Auch soll Woo tief in die Erstellung einer schwarzen Liste mit den Namen von missliebigen Künstlern und Prominenten verstrickt gewesen sein. Auf die Liste wurden Personen gesetzt, die sich kritisch über die Park Geun-hye-Regierung geäußert hatten.
Woo soll alle gegen ihn gerichteten Vorwürfe abgestritten haben.
Offenbar wollen die Staatsanwälte bald einen Haftbefehl gegen ihn beantragen. Ihm werden ein Machtmissbrauch und Verstoß gegen das Geheimdienstgesetz vorgeworfen.
Unterdessen wurde am Mittwoch bereits ein Haftbefehl gegen den früheren stellvertretenden Geheimdienstdirektor Choi Yoon-su beantragt. Er soll Woo bei illegalen Abhörmaßnahmen unterstützt und die schwarze Liste zur Kulturbranche verwaltet haben.