Ministerpräsident Lee Nak-yon hat erneut eine Entschuldigung vorgebracht, nachdem am Mittwoch die Vertuschung eines Knochenfunds in der Fähre Sewol bekannt geworden war.

Der Leiter der Zentrale für die Suche nach der Sewol hatte fünf Tage lang die Information zurückgehalten, dass bei der Reinigung von Objekten aus der Sewol am vergangenen Freitag ein Knochen entdeckt wurde, der von einem der Opfer stammen könnte.

Bei einem Treffen am Regierungskomplex in Seoul sagte der Premier am Donnerstag, dass das Verhalten enttäuschend und in gewisser Weise ein Betrug gegenüber den Familien der Opfer sowie der Öffentlichkeit sei. Man wolle Licht in die Angelegenheit bringen und die Verantwortlichen so bald wie möglich zur Rechenschaft ziehen.

Gleich nach Bekanntwerden der Nachricht hatte der Ministerpräsident sich auf Facebook für das Fehlverhalten entschuldigt.

Präsident Moon Jae-in soll sich am Mittwoch bereits bestürzt über den Vorgang gezeigt haben. Die Angelegenheit sei unbegreiflich und die Vertuschung eine selbstgefällige Antwort auf den innigen Wunsch aller Koreaner, die Leichname der vermissten Opfer zu finden, hieß es.

Moon habe nach Angaben seines Sprechers Park Soo-hyun strenge Maßnahmen und eine vollständige Aufklärung des Falls gefordert.