Zwei frühere Geheimdienstchefs sind wegen eines Korruptionsverdachts festgenommen worden.
Die Staatsanwaltschaft Seoul Zentral erwirkte am frühen Freitagmorgen einen Haftbefehl für Nam Jae-joon und Lee Byung-kee. Die Haftbefehle wurden mit einem dringenden Tatverdacht und einer Fluchtgefahr sowie Gefahr der Vernichtung von Beweismitteln begründet.
Das Gericht wollte dem Haftantrag gegen Lee Byong-ho, einem weiteren Geheimdienstchef zur Amtszeit der früheren Präsidentin Park Geun-hye, jedoch nicht zustimmen. In seinem Fall bestehe laut dem Richter keine Fluchtgefahr oder Gefahr der Vernichtung von Beweisen.
Nam war der erste Geheimdienstchef zur Zeit der Park-Regierung und soll die Zahlungen aus dem Budget seiner Behörde an das Präsidialamt initiiert haben. Auch soll er die Autohersteller Hyundai Motor und Kia Motors gezwungen haben, einer Bürgerorganisation, welche die Regierung unterstützt, Aufträge im Wert von 2,6 Milliarden Won oder 2,3 Millionen Dollar zu erteilen.
Unter der Führung von Lee Byung-kee soll der Geheimdienst seine monatlichen Zahlungen an das Präsidialamt auf 100 Millionen Won verdoppelt haben. Er wurde bereits am Montag zunächst ohne richterlichen Haftbefehl für eine Befragung festgenommen.
Lee Byung-ho soll Zahlungen an die früheren für Politikfragen zuständigen Sekretäre im Präsidialamt Cho Yoon-sun und Hyun Ki-hwan getätigt haben. Auch soll er für eine geheime Meinungsumfrage des Präsidialamtes 500 Millionen Won beigesteuert haben.