Eine Gruppe von Videojournalisten in Südkorea hat mit ihrer Berichterstattung über die Nationalversammlung in der Nacht des Kriegsrechts die Hinzpeter Awards gewonnen.
Die 5. Verleihung der Hinzpeter Awards, die Auszeichnungen zu Ehren des verstorbenen Journalisten Jürgen Hinzpeter, fand am Mittwoch in einer Halle von KBS in Seoul statt.
Der Preis für Nachrichten (Award for News) ging an die Reportage „Midnight Marital Law – A Tense 2 Hours and 38 Minutes" von Park Hyun-chul, Lim Chae-woong, Park Jae-hyun und Kim Woo-sung. Sie vertreten 48 Videojournalisten, die bei der Verhängung des Kriegsrechts am 3. Dezember letzten Jahres über die Nationalversammlung berichtet hatten.
Trotz der Drohung des Kriegsrechtskommandos, die Presse zu kontrollieren, und dessen Versuchs zum gewaltsamen Eindringen seien die Journalisten ihrer Mission treu geblieben und hätten ihre Kameras bis zum Schluss auf das Geschehen gerichtet. Diese Dokumentation bleibe ein Beweis für den Schutz der Demokratie, erklärte die Jury.
Der Hauptpreis, „The World at a Crossroads“ Award, ging an Agnes Nabat und Marianne Getti, Videojournalistinnen des deutsch-französischen Senders Arte. Geehrt wurden sie für „The Silent Weapon“, eine Dokumentation über das Elend sexueller Gewalt während des Bürgerkriegs in der Region Tigray in Äthiopien.
Die Gewinner des Award for Features & Dokumentaries sind Roméo Langlois und Catherine Norris Trent von France 24 für ihre Dokumentation über Gewalt in der haitianischen Hauptstadt, die von Banden beherrscht wird.
Die Hinzpeter Awards wurden zu Ehren des gleichnamigen deutschen Journalisten eingeführt, der die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung durch das Militär im Mai 1980 in Gwangju der Welt bekannt gemacht hatte. Der einzige internationale Journalistenpreis Südkoreas wird von der May 18 Foundation und dem Koreanischen Videojournalisten-Verband an Videojournalisten vergeben, die den Kampf für Demokratie, Menschenrechte und Frieden dokumentieren.