Südkoreas Vereinigungsminister Chung Dong-young hat in Berlin das Grab des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt besucht.
Am Mittwoch (Ortszeit) gedachte Chung des SPD-Politikers gemeinsam mit dessen ältestem Sohn Peter Brandt sowie dem südkoreanischen Botschafter in Deutschland, Lim Sang-beom.
Nach rund 20 Minuten des stillen Gedenkens erklärte Chung, Willy Brandt sei „ein wahrer Demokrat, Pazifist und ein wirklich mutiger Staatsmann“ gewesen. Dank einer solchen Führungspersönlichkeit habe Deutschland die Hürde der Wiedervereinigung überwinden können.
Tags zuvor hatte Chung auf dem Deutschland-Seminar des Global Korea Forum in Berlin betont, ein neuer Ausgangspunkt für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel sei die Anerkennung der seit Langem bestehenden faktischen Zweistaatlichkeit. Die Ostpolitik des ehemaligen Westdeutschlands wolle er als Modell für die innerkoreanischen Beziehungen heranziehen.
Chung absolviert einen siebentägigen Besuch in Deutschland und Belgien. Am 3. Oktober nimmt er in Saarbrücken an den Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag der Deutschen Einheit teil.