In Unternehmerkreisen regt sich Widerstand gegen ein Gesetz, das die Rechte von Streikenden stärkt.
Das Parlament will sich bald mit einem Entwurf zur Überarbeitung von Teilen des Gewerkschaftsgesetzes befassen.
Sechs einflussreiche Wirtschaftsverbände, darunter die Unternehmerverbände KEF und FKI, sowie Abgeordnete der Oppositionspartei Macht des Volks protestierten am Dienstag bei einer Kundgebung vor der Nationalversammlung gegen das sogenannte Gesetz des gelben Umschlags. Auch regionale Niederlassungen von KEF und Branchenverbände beteiligten sich an dem Protest.
Die Teilnehmer der Kundgebung werfen der Nationalversammlung vor, die Bedenken der Wirtschaft zu ignorieren und lediglich Forderungen der Arbeitnehmer zu berücksichtigen. Sie forderten daher Korrekturen am Gesetzentwurf.
Betriebswirtschaftliche Entscheidungen von Unternehmen sollten nicht zum Bereich der Arbeitsstreitigkeiten zählen. Passagen in der aktuell gültigen Fassung zum Hauptauftragnehmer des Arbeitgebers sollten hingegen bestehen bleiben.
Unterdessen besuchte der Vorsitzende der Amerikanischen Handelskammer in Korea (AMCHAM), James Kim, das Parlament, um Bedenken über die Änderungspläne zu äußern. Bei einem Treffen mit Kim Byung-kee, Fraktionschef der regierenden Demokratischen Partei, warnte er am Dienstag, dass sich der Gesetzentwurf negativ auf Südkoreas Status als Drehkreuz in Asien auswirken könnte.
Arbeitsminister Kim Young-hoon kündigte an, dass noch vor dem Inkrafttreten der Änderungen Anleitungen und Richtlinien ausgearbeitet würden, damit Ungewissheit beseitigt wird.
Die Regierungspartei will den Gesetzentwurf trotz Widerstands von Unternehmen zur Abstimmung bringen. Die Vorlage soll am Samstag im Plenum des Parlaments behandelt werden.
Im Zentrum stehen die Erweiterung der gesetzlichen Definition von Arbeitgebern und die Beschränkung von Schadenersatzansprüchen gegen streikende Arbeitnehmer.