Sechs sogenannte unbekehrte Langzeitgefangene haben die südkoreanische Regierung offiziell um ihre Rückführung nach Nordkorea gebeten.
Es handelt sich um ehemalige nordkoreanische Soldaten, Spione oder andere, die ihrem kommunistischen, sozialistischen Glauben nicht abschwören wollen und viele Jahre im Gefängnis saßen.
Ein Beamter des Vereinigungsministeriums teilte am Montag mit, dass Ahn Hak-sop (95 Jahre alt) und fünf weitere Personen jüngst die entsprechende Bitte unterbreitet hätten.
Eine Bürgergruppe für die Rückführung von Ahn Hak-sop hatte am 18. Juli auf einer Pressekonferenz gefordert, ihn gemäß den Genfer Konventionen von 1949 über den Waffenstillstandsort Panmunjom zurückzuführen.
Nach dieser Pressekonferenz hätten die weiteren fünf Personen die Regierung um eine Repatriierung gebeten.
Die Regierung sei sich im Klaren über die Forderung der unbekehrten Langzeitgefangenen, sagte ein Regierungsbeamter. Noch sei in der Angelegenheit jedoch keine Entscheidung getroffen worden.
Ahn war als Offizier der nordkoreanischen Volksarmee im April 1953 im Koreakrieg festgenommen worden. Nach einer Verurteilung nach einem damals vorhandenen Gesetz zur nationalen Verteidigung hatte er 42 Jahre im Gefängnis verbracht und kam 1995 frei.
Die Regierung von Präsident Kim Dae-jung hatte anlässlich des innerkoreanischen Gipfels am 15. Juni 2000 im September jenes Jahres 63 unbekehrte Langzeitgefangene über Panmunjom nach Nordkorea zurückgeführt. Ahn hatte sich jedoch für den Verbleib in Südkorea entschieden und erklärt, dass er kämpfen wolle, bis die US-Truppen das Land verlassen würden.