Die südkoreanische Regierung hat bedauert, dass führende japanische Politiker zum Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg den umstrittenen Yasukuni-Schrein besucht oder Opfergaben geschickt hatten.
Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba verzichtete zwar auf einen Besuch, ließ jedoch eine Opfergabe darbringen.
Die Regierung äußere tief empfundene Enttäuschung und Bedauern darüber, dass führende Persönlichkeiten Japans in verantwortungsvollen Positionen erneut Opfergaben an den Yasukuni-Schrein geschickt oder den Schrein besucht hätten, teilte das Außenministerium am 15. August mit. Das Ressort wies dabei darauf hin, dass der Schrein Japans Angriffskriege verherrlicht und dort Kriegsverbrecher geehrt werden.
Die Regierung fordere, dass Führungspersonal in Japan der Geschichte ins Gesicht sehen und demütige Reflexion sowie aufrichtige Reue durch Taten erkennen lassen würde, hieß es.
Das Außenministerium teilte unterdessen auch mit, es nehme zur Kenntnis, dass Ishiba als erster Premier Japans seit 13 Jahren in einer Gedenkrede zum Jahrestag der Niederlage von „Reue“ gesprochen hatte.
Es stehe mit einer besseren Zukunft und gemeinsamen Interessen im Einklang, dass sich japanische Amtsträger mit der schmerzhaften Vergangenheit auseinandersetzten und darum bemühten, das Vertrauen zwischen beiden Ländern nicht zu beschädigen, hieß es.
Ishiba hatte am Freitag, dem 80. Jahrestag der Kapitulation, in seiner Rede bei der nationalen Gedenkfeier für die Kriegsgefallenen gesagt, man werde die Schrecken des Kriegs nicht wiederholen. Man müsse die Reue und Lehren des Kriegs tief im Herzen haben.