Die USA erklären die Ära der WTO für beendet und machen ihre Zoll- und Industriepolitik zur neuen Handelsordnung.
Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer schrieb am Donnerstag (Ortszeit) in der „New York Times“, die Trump-Regierung reformiere eine bislang „für die USA ungünstige“ Weltwirtschaftsordnung. Man erlebe jetzt die „Trump-Runde“.
Kern der neuen Linie seien wechselseitige Zölle und der Schutz des verarbeitenden Gewerbes. Dieses Modell solle das bisherige System der Welthandelsorganisation (WTO) ablösen.
Als Beleg verwies Greer auf das am 27. Juli verkündete Abkommen mit der EU, das er als „historische Einigung“ wertete. Es diene konkreten nationalen Interessen statt „fairer, ausgewogener und vager Wunschvorstellungen“ multilateraler Gremien.
Zugleich erklärte Greer, mehrere Staaten seien sich der Notwendigkeit bewusst, ihre Wirtschaftsbeziehungen zu Washington nachhaltig neu auszurichten. Neben der EU nannte er Südkorea. Seoul akzeptiere US-Autostandards zusammen mit einem „reziproken“ Zollsatz von 15 Prozent. Außerdem habe Südkorea Investitionen von 350 Milliarden Dollar in die US-Fertigungsindustrie zugesagt. Südkorea werde damit helfen, die durch nicht-marktwirtschaftliche Konkurrenz geschwächte US-Schiffbauindustrie wiederzubeleben.