Eine aus Nordkorea geflüchtete Person will Machthaber Kim Jong-un wegen Menschenrechtsverletzungen vor einem südkoreanischen Gericht anklagen.
Dies gab die in Seoul ansässige Organisation Database Center for North Korean Human Rights (NKDB) am Mittwoch bekannt. Sie werde am Freitag im Namen von Choi Min-kyung eine Zivilklage beim Bezirksgericht Seoul Zentral einreichen. Bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Seoul Zentral werde Strafanzeige erstattet.
Die Frau war 1997 aus Nordkorea geflohen und 2008 gegen ihre Willen zurückgeschickt worden. Nach der Rückkehr in den Norden kam sie nach eigenen Angaben für etwa fünf Monate in eine Haftanstalt. Dort sei sie Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt gewesen, darunter sexueller Missbrauch, physische Gewalt und Folter.
Dafür will sie Kim Jong-un und vier weitere Personen, darunter Beamte des Ministeriums für Staatssicherheit, wegen Verstößen gegen das Völkerstrafrecht anzeigen.
Nach Angaben der Organisation NKDB habe der Fall eine historische Bedeutung als erste Klage eines in Nordkorea geborenen Opfers von Menschenrechtsverletzungen. Auch internationale Verfahren wie Klagen bei der Menschenrechtsorganisation der Vereinten Nationen und dem Internationalen Strafgerichtshof würden angestrebt.
Choi leitet derzeit eine Organisation von Familienangehörigen von Haftopfern in Nordkorea.