Nordkorea hat offenbar damit begonnen, Freileitungsmasten zur Stromversorgung für den Industriekomplex Kaesong abzureißen.
Der Vereinigte Generalstab Südkoreas teilte am Dienstag mit, es sei beobachtet worden, dass mehrere nordkoreanische Soldaten seit Sonntag auf Strommasten in der Nähe der Bahnlinie Gyeongui gestiegen seien und Stromleitungen durchtrennten.
Die Strommasten stehen an der Straße Gyeongui im Abstand von mehreren Hundert Metern. Den nordkoreanischen Abschnitt der Straße, der von unmittelbar nördlich der militärischen Demarkationslinie (MDL) bis zum Industriepark Kaesong verläuft, hatte Nordkorea am 15. Oktober gesprengt.
Auf der Stromtrasse vom südkoreanischen Munsan bis zum Umspannwerk Pyeonghwa (Frieden) in Nordkorea gibt es insgesamt 48 Masten, davon 15 im Norden.
Diese Stromleitungsanlagen waren vom südkoreanischen Stromversorger KEPCO gebaut und im Dezember 2006 die Verbindung zwischen beiden Koreas hergestellt worden. Sie dienten zur Versorgung des innerkoreanischen Industriekomplexes mit Strom aus Südkorea.
Nach dem vierten Atomtest Nordkoreas im Januar 2016 wurde die Stromversorgung im Februar jenes Jahres eingestellt.