Der ehemalige Polizeichef von Seoul, Kim Gwang-ho, ist von Vorwürfen der Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit der tödlichen Massenpanik von 2022 in Itaewon freigesprochen worden.
Bei der Tragödie im Seouler Stadtteil Itaewon kamen 159 Menschen ums Leben, fast 200 wurden verletzt.
Ein Bezirksgericht von Seoul sprach Kim am Donnerstag frei, der unter anderem wegen fahrlässiger Tötung angeklagt war.
Auch zwei Verantwortliche der Notrufzentrale wurden freigesprochen.
Das Gericht erklärte, es sei zwar bedauerlich und enttäuschend, dass die staatlichen Stellen bei der Bewältigung sozialer Katastrophen versagt haben.
Dennoch sei eine direkte Fahrlässigkeit der Angeklagten oder ein kausaler Zusammenhang mit der Katastrophe nicht zweifelsfrei nachweisbar.
Die Verteidigung argumentierte, dass die Gefahr eines großen Unglücks oder einer Massenpanik an Halloween nicht vorhersehbar gewesen sei und es ein Irrtum wäre, zu glauben, dies sei vorhersehbar gewesen. Eine individuelle strafrechtliche Verantwortung sei daher unangebracht.
Wegen der gleichen Anklage wurde Ende September der damalige Chef der Polizeistation von Yongsan, Lee Im-jae, zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Bezirksvorsteherin von Yongsan, Park Hee-young, wurde freigesprochen.