Südkoreas Geheimdienst hat Zweifel an Nordkoreas Kapazitäten für die eigene Versorgung mit Raketen.
Der NIS geht laut Abgeordneten nicht davon aus, dass Nordkorea über ausreichend ballistische Raketen für die Bestückung seiner mobilen Startgeräte an der Grenze verfügt.
Nordkorea hatte unlängst angekündigt, 250 mobile Startvorrichtungen TEL (Transporter Erector Launcher) an der Grenze zu Südkorea neu zu stationieren.
Mitglieder des parlamentarischen Geheimdienstausschusses erfuhren in einer Ausschusssitzung am Montag vom NIS, dass Nordkorea seine Systeme für die Produktion von Raketen oder Waffen für die Belieferung Russlands betreibe. Die Beschaffung von Raketen für so viele mobile Startrampen dürfte sich laut Einschätzung des Geheimdienstes daher schwierig gestalten.
Sollte Nordkorea mittels Startrampen an der Grenze Raketen abfeuern, lägen auch die südkoreanischen Chungcheong-Provinzen in ihrem Einflussbereich, da die Geschosse rund 110 Kilometer weit fliegen würden, erklärte der Geheimdienst.
Zur jüngsten Hochwasserkatastrophe in Nordkorea berichtete die Behörde, dass es in der Provinz Jagang offenbar großen Sachschaden gebe. Machthaber Kim Jong-un habe jedoch die vergleichsweise weniger stark betroffene Provinz Nord-Pyongan besucht und dortige Bewohner nach Pjöngjang eingeladen. Der NIS vermutet als Grund, dass es in Jagang viele Militäranlagen gibt und Nordkorea diese vor Blicken von außen verstecken wollte.