Südkorea sieht die Möglichkeit für einen Atomtest Nordkoreas vor oder nach der US-Präsidentschaftswahl im November.
Ein Test werde nicht ausgeschlossen, sagte Verteidigungsminister Shin Won-sik in einem Interview mit Bloomberg am Sonntag in Tokio. Dort hielt er sich für ein trilaterales Treffen mit seinen Amtskollegen aus den USA und Japan auf.
Nordkorea habe alle Vorbereitungen abgeschlossen und könne einen Atomtest durchführen, sollte die Entscheidung hierfür getroffen werden. Dass diese Entscheidung in der Zeit kurz vor oder nach der US-Präsidentenwahl falle, sei nicht auszuschließen. Denn Nordkorea könnte damit zusätzlichen Druck auf die USA aufbauen.
Seoul und Washington hatten mehrmals darauf hingewiesen, dass Nordkorea alle Vorbereitungen für einen siebten Nuklearversuch abgeschlossen habe und jederzeit einen Test durchführen könne.
Shin äußerte sich außerdem besorgt über die engen militärischen Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland. Nordkorea habe insgesamt 12.000 Container nach Russland geschickt, sagte er. Darin könnten sich bis zu 5,6 Millionen Artilleriegranaten befinden.
Russland leiste offenbar technische Unterstützung, nicht nur beim Bau von Raketen, sondern auch bei der von Nordkorea gewünschten Modernisierung konventioneller Waffen. Es müsse abgewartet werden, auf welche Weise Technologien an Nordkorea weitergegeben werden und inwieweit dies zu Änderungen bei Nordkoreas Waffensystemen führe, hieß es weiter.