Das südkoreanische Militär hat zur Vorsicht aufgerufen, weil Nordkorea im Grenzgebiet verlegte Landminen im Zuge von starken Regenfällen vorsätzlich in den Süden wegspülen lassen kann.
Das könnte eine neue Vorgehensweise sein, die Kim Yo-jong, die Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, aus Protest gegen anti-nordkoreanische Flugblattaktionen südkoreanischer Aktivisten angekündigt hatte.
Nordkorea verlege zudem blattförmige Landminen, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind.
Nach Angaben des Vereinigten Generalstabs (JCS) Südkoreas am Mittwoch verlegen nordkoreanische Soldaten seit April im nördlichen Teil der demilitarisierten Zone (DMZ) Landminen. Es seien mehrere Zehntausend Minen verlegt worden.
Nach Einschätzung des Militärs dient der Schritt in erster Linie dazu, nordkoreanische Soldaten und Einwohner am Überlaufen in den Süden zu hindern.
Angesichts der nach Norden ziehenden Dauerregenfront und der jüngsten Äußerung von Kim Yo-jong wird jedoch befürchtet, dass die Verlegung von Landminen zu einer Bedrohung für das südkoreanische Militär und Bürger werden kann.
Ein Vertreter des JCS sagte, dass man sich gründlich auf ein absichtliches, plötzliches Ablassen von Wasser an grenzüberschreitenden Flüssen bei starken Regenfällen und das Streuen und Wegspülen von Landminen vorbereite.
Im Zuge des Dauerregens in der Vorwoche seien in einigen Gebieten tatsächlich nordkoreanische Landminen weggespült worden, sagte ein Militärvertreter.
Kim Yo-jong hatte in einer Stellungnahme am Dienstag anti-nordkoreanische Flugblätter kritisiert. Im Falle einer Fortsetzung wäre eine Änderung der Reaktion Nordkoreas darauf unvermeidlich, hatte sie gewarnt.