Nordkorea hat offenbar Wasser aus dem grenznahen Damm Hwanggang abgelassen, ohne Südkorea vorher darüber informiert zu haben.
Nordkorea habe bisher Südkorea nicht über das Ablassen von Wasser benachrichtigt, sagte ein Beamter des Vereinigungsministeriums am Dienstag telefonisch gegenüber KBS. In enger Abstimmung mit den zuständigen Ministerien werde die Entwicklung genau überwacht.
Das Ministerium hatte am Montag vor der Presse hinsichtlich der Schleusenöffnung am Hwanggang-Damm gesagt, dass der gestiegene Wasserstand unter dem Richtwert für die Evakuierung von Ausflüglern liege. Damit seien die Kriterien für ein Krisenmanagement nicht erfüllt. Die Situation werde genau beobachtet, hatte es geheißen.
Der Hwanggang-Damm am Oberlauf des grenzüberschreitenden Flusses Imjin ist etwa 40 Kilometer von der militärischen Demarkationslinie entfernt. Im September 2009 kamen sechs Südkoreaner ums Leben, nachdem Nordkorea unangekündigt Wasser aus der Stauanlage abfließen lassen hatte.
Anlässlich des Vorfalls hatte Nordkorea bei einem innerkoreanischen Arbeitstreffen im darauffolgenden Monat versprochen, im Falle einer Schleusenöffnung am Hwanggang-Damm Südkorea vorher darüber zu benachrichtigen. Die Zusage wurde jedoch nur zweimal im Juli 2010 und einmal im Juli 2013 eingehalten.
Das südkoreanische Vereinigungsministerium forderte am 28. Juni Nordkorea auf, über die Schleusenöffnung rechtzeitig zu informieren. Hierfür müssten die innerkoreanischen Verbindungskanäle zügig wiederhergestellt werden, hieß es.