Kim Yo-jong, die in Nordkorea einflussreiche Schwester des Machthabers Kim Jong-un, hat Südkoreas jüngste Schießübungen scharf kritisiert.
Die Wiederaufnahme der Schießübungen nahe der Grenze sei eine "Provokation, mit der die Situation verschlimmert werde" und "selbstmörderische Hysterie", wurde sie am Montag von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert.
Jedem sei klar, welche Gefahren die "rücksichtslosen" Übungen mit scharfer Munition in sich bergen, die näher an die Grenze verlegt wurden, hieß es weiter.
Südkorea hatte vor kurzem seine Artillerie-Übungen zu Wasser und zu Lande nahe der Grenze wieder aufgenommen. Zuvor war das innerkoreanische Militärabkommen von 2018 ausgesetzt worden, in dem sich beide Koreas auf den Verzicht auf solche Übungen und andere feindselige Aktionen verständig hatten.
Kim kritisierte außerdem die jüngste Multi-Domain-Übung "Freedom Edge" Südkoreas, der USA und Japans. Sie sei klarer Ausdruck des Bestrebens der USA und feindseliger Kräfte, eine militärische Vorherrschaft in der Region zu erlangen. Damit sei ein gefährliches Niveau erreicht worden.
Dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol warf Kim laut dem KCNA-Bericht vor, mit Militärübungen Spannungen zu schüren, um die Öffentlichkeit von schwachen Leistungen in der Innenpolitik abzulenken. Sie wies auf eine Petition für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Yoon hin, die bereits mehr als eine Million Menschen unterzeichneten.