ⓒ Getty Images Bank Taiwans Medien wie die Zeitung „Liberty Times“ berichteten unter Berufung auf den estnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ERR, dass die estnische Regierung der Eröffnung eines taiwanesischen Wirtschafts- und Kultur-Repräsentanzbüros in Verwendung des Namens „Taipeh“ in der Hauptstadt Tallinn zugestimmt habe.
Laut Berichten erklärte der estnische Außenminister Margus Tsahkna am 3. November gegenüber ERR, dass das Land bereit sei, so wie viele andere Länder der Europäischen Union für die Verstärkung der Beziehungen zu Taiwan die Einrichtung einer ‚nichtdiplomatischen‘ Vertretung Taipehs zu akzeptieren. Taiwanesische Medien erklärten, wenn das Büro in Estland reibungslos eingerichtet wird, werde es in allen drei baltischen Ländern ein Repräsentanzbüro Taiwans geben. Darüber hinaus unterstrichen die Medien, dass die Verbesserung der Beziehungen zu Taiwan mit der „Ein-China“-Politik nicht im Widerspruch stehe.
Das Außenministerium Taiwans teilte jedoch am 4. November mit, dass der Plan für ein Büro in Estland noch diskutiert werde. Zuvor hatte Litauen im November 2021 in Vilnius eine Vertretung Taiwans eingerichtet, und daraufhin ergriff China inoffizielle wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen. Damit zieht der Büroplan für Estland hinsichtlich der Reaktion Chinas die Aufmerksamkeit auf sich.
Gegenwärtig erkennen 12 Länder und der Heilige Stuhl Taiwan noch als Staat an und pflegen offizielle diplomatische Beziehungen zu Taiwan. Neben Vatikanstadt sind es Guatemala, Paraguay, Belize, Haiti, Nauru, Eswatini, Palau, Marshallinseln, St. Vincent und die Grenadinen, St. Kitts und Nevis, St. Lucia und Tuvalu.