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Hintergrund

Nach Unglück in Itaewon Hinweise auf mögliche Fehler der Polizei

2022-11-05

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Nach dem tragischen Unglück im Seouler Viertel Itaewon weisen erste Ermittlungsergebnisse auf die Möglichkeit hin, dass das Unglück hätte vermieden werden können.


Bei dem Massengedränge zu Halloween am vergangenen Samstag im Seouler Viertel Itaewon kamen 156 Menschen ums Leben, darunter 26 Ausländer. 157 Menschen wurden veletzt.


Die Regierung entschuldigte sich am Dienstag offiziell dafür, dass die Maßnahmen zur Verhinderung des Unglücks unzureichend gewesen seien.


Der Minister für Inneres und Sicherheit, Lee Sang-min, sagte, als Minister eines Ressorts, welches für die Sicherheit der Bürger verantwortlich ist, entschuldige er sich zutiefst für das Ereignis. Lee war zuvor heftigen Vorwürfen ausgesetzt, nachdem er einen Tag nach dem tödlichen Massengedränge vor der Presse gesagt hatte, das Unglück hätte sich auch durch den Einsatz von mehr Polizeikräften und der Feuerwehr nicht vermeiden lassen.


Auch Polizeichef Yoon Hee-keun gestand ein, dass das Vorgehen der Polizei vor Ort unzureichend gewesen sei.


Präsident Yoon Suk Yeol ordnete an, die Ursachen des Desasters lückenlos aufzuklären, damit keine Zweifel aufkommen. Diese Anordnung gab er, nachdem ihm über Hinweise berichtet worden war, die darauf schließen lassen, dass die Polizei auf Notrufe der Bürger nicht angemessen reagiert hatte.


Analysen von Audiomitschnitten und Notruf-Transkripten ergaben, dass bereits vier Stunden vor der Katastrophe elf Notrufe über die Nummer 112 eingegangen waren. Die Anrufer hatten die dringliche Situation geschildert und ihre Befürchtung geäußert, dass es zu einem schweren Unfall kommen könnte. Aber nur in vier Fällen begaben sich Polizisten zu der betreffenden Stelle. Bei den restlichen Anrufen ergriff die Polizei keine weiteren Maßnahmen, da bereits Beamte vor Ort seien.


Das Unglück in Itaewon hat die Gefahren in der Hauptstadt Seoul aufgrund ihrer sehr hohen Bevölkerungsdichte bewusst gemacht. Große Menschenmengen und Gedränge sind Alltag geworden, sodass die Menschen in der Regel nicht alarmiert sind, wenn plötzlich dichtes Gedränge herrscht. Das fehlende Gefahrenbewusstsein war offenbar einer der Gründe, die dazu führten, dass sich das Unglück ereignen konnte.

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