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Kultur

Das Lied der vier Jahreszeiten

#Musik verbindet l 2023-11-02

Musik verbindet

Das Lied der vier Jahreszeiten
Es gibt ein Lied, das Koreaner beim Wechsel der Jahreszeiten besonders gerne hören: Das „Sacheolga사철가“, zu Deutsch „Lied der vier Jahreszeiten“. Die erste Zeile des Liedes lautet: „Die Blumen blühen hier und dort. Es muss Frühling sein.“ Das Lied vergleicht die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter mit dem Leben eines Menschen. Die Jugend ist der Frühling des Lebens, das Alter ist der Winter, wenn man weißen Schnee auf dem Haupt trägt. Doch das „Sacheolga“ sagt uns, dass wir auch dann nicht verzweifeln sollen. Denn wir haben nach wie vor viele Tage vor uns, und wertvolle Lebenszeit sollte nicht verschwendet werden. Wie verbringt man den Lebensabend dann am besten? Laut dem „Sacheolga“ sollten wir alle schlechten Menschen aus unserem Leben verbannen, unsere Freunde um uns versammeln und die Zeit mit gutem Essen und Trinken verbringen. Mit einer solch positiven Einstellung ist das Alter mit Sicherheit besser zu ertragen.

Das „Sacheolga“, das wir gerade gehört haben, war ein Danga단가, also ein „kurzes Lied“. Diese Lieder werden von Pansorisängerinnen und -sängern oft vor Beginn einer Vorstellung gesungen. Heute dauern Pansori-Vorstellungen meist nur zehn oder zwanzig Minuten, da nur Ausschnitte gesungen werden. Doch wenn eine Pansori-Oper in voller Länge aufgeführt wird, dauert die Vorstellung mindestens drei Stunden, manchmal sogar bis zu acht Stunden. Um so ein langes Stück singen zu können, muss ein Sänger oder eine Sängerin seine oder ihre Stimmbänder aufwärmen, ganz wie Sportler, die sich vor dem Rennen dehnen. Zum Aufwärmen wurden daher Danga genutzt. Ein Danga dauert für gewöhnlich vier bis sechs Minuten, viel kürzer also als eine Pansori-Oper. Bei vielen Danga handelt es sich um bekannte Passagen aus Pansori-Opern, oder sie handeln davon, auf Reisen zu gehen und die säkulare, materialistische Welt zu verlassen. Oder es geht, wie im „Sacheolga“, darum, das Leben zu genießen, da es nur allzu schnell vorbeigeht.
 
Wie können wir also mehr Spaß im Leben haben? Die Antwort darauf hängt von der jeweiligen Generation ab. Junge Menschen singen das „Sacheolga“ auf ihre ganz eigene Weise. 
 
Auch unter den Volksliedern aus der Gyeonggi-Region gibt es ein „Sacheolga“. Das Danga „Sacheolga“ vergleicht das Leben mit den vier Jahreszeiten. Das „Sacheolga“ aus der Gyeonggi-Region beschreibt dagegen Sehenswürdigkeiten in der Natur, wie sie sich im Wechsel der Jahreszeiten verändern, und wie die Menschen die Natur um sich herum genießen. Im Refrain zum Frühling heißt es: „Diesen März lasst Blumenpfannkuchen essen gehen.“ Er beschreibt, wie die Menschen sich schick machen und zur Birnenblüte ein Picknick veranstalten. Im Sommer geht Chunhyang춘향 im Garten rund um einen Pavillon spazieren, um sie herum nur dichtes Grün. Im Herbst steigen die Menschen auf die nahegelegenen Berge und genießen das bunte Herbstlaub. Und im Winter beschreibt das Lied, wie die Menschen über ein gefrorenes Feld stapfen, um so schnell wie möglich Schnee und Kälte zu entkommen. Die letzte Zeile des Liedes lautet: „Hurra, hurra, das ist gut, so gut. Die vier Jahreszeiten füllen 365 Tage im Jahr.“ Damit soll gesagt werden, dass es keinen einzigen schlechten Tag im Jahr gibt. 

Musik
  1. „Sacheolga“, gesungen von Jo Sang-hyeon
  2. „Sacheolga“, gesungen von Sori Flower
  3. „Sacheolga“ gesungen von der Gyeonggi Sori Gruppe Aengbi

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