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Kultur

Hansik und der Tag des Baumes

#Musik verbindet l 2023-03-30

Musik verbindet

Hansik und der Tag des Baumes

Heute besteht 65 % der Fläche Koreas aus Bergen. Es gibt nicht viele Länder, die so hohe und dicht bewaldete Berge mitten in der Stadt oder direkt neben Dörfern haben. Doch vor nur 60 oder 70 Jahren waren mehr als die Hälfte aller Berge Koreas kahl. Es gab verschiedene Gründe, warum die Berge Koreas ihre Bäume verloren hatten: Erst hatte die japanische Kolonialregierung die Wälder Koreas abgeholzt, um Holz zu plündern, dann kam der Koreakrieg, und zudem suchten die Menschen die Berge nach Feuerholz ab. Man kann fast erstaunt sein, dass es überhaupt noch Bäume und Vegetation gab. Damals sorgte jeder starke Regen für Überschwemmungen und Erdrutsche.


Doch dann kamen die 1960er, und illegales Abholzen wurde plötzlich als ein gesellschaftliches Übel betrachtet, wie Schmuggeln oder Drogen. Das Fällen von Bäumen wurde streng reguliert, und die Menschen wurden dazu angehalten, Kohle statt Holz als Brennstoff zu verwenden. Gleichzeitig begannen einfache Menschen, durch Bewässerung der Berge die Bodenqualität zu verbessern und Bäume zu pflanzen. Diese harte Arbeit verwandelte staubige, leblose Berge in grüne Schutzgebiete für Pflanzen und Tiere. Es ist eine der großen Erfolgsgeschichten Koreas.


Nächsten Mittwoch, am 5. April, ist der Tag des Baumes in Korea. Am 5. April vereinigte Silla 645 n. Chr. die drei Königreiche auf der koreanischen Halbinsel in ein einziges Reich, und König Seongjong aus der Joseon-Ära hielt an dem Tag eine landwirtschaftliche Zeremonie ab, um die Landwirtschaft zu fördern. Daher wurde dieser Tag zum Tag des Baumes gemacht.


Sie fragen sich wahrscheinlich, warum der König ausgerechnet an diesem Tag eine landwirtschaftliche Zeremonie abhielt. Vermutlich lag es daran, dass der Tag im traditionellen Jahreszeitenkalender Koreas „Cheongmyeong청명” war. Die beiden Silben des Wortes bedeuten „klar“ und „hell“, was darauf hinweist, dass um diese Zeit der Himmel meist klar und hell ist. Bei solch einem Wetter blüht das Leben! Es gibt ein altes Sprichwort in Korea, dass selbst ein alter, hölzerner Schürhaken neue Zweige sprießt, wenn er an Cheongmyeong gepflanzt wird.


Auch Hansik한식, einer der vier großen traditionellen Feiertage Koreas, der auf den 105. Tag nach der Wintersonnenwende fällt, findet zu dieser Zeit statt. Hansik fällt entweder auf den gleichen Tag wie Cheongmyeong oder einen Tag davor oder danach. Früher wurde Hansik in Korea so groß gefeiert wie Neujahr oder das Erntedankfest. Die Menschen mähten das Gras auf den Gräbern ihrer Vorfahren und hielten Gedenkzeremonien ab. Da zu Hansik und Cheongmyeong meist warmes Frühlingswetter herrscht, war es sicher schön, mit seinen Lieben ein Picknick in grünen, friedlichen Bergen zu machen. Auch heute noch pflegen viele zu Hansik die Gräber ihrer Vorfahren.


„Jejeon제전“, ein Volkslied aus den westlichen Regionen, handelt von einer jungen Frau, die an Hansik das Grab ihres toten Mannes besucht. Sie breitet ein sauberes Tuch aus, platziert die Gaben vor dem Grabstein und schüttet drei Becher eines alkoholischen Trankes für die Seele ihres Mannes aus. Dann fragt sie ihren Mann unter Tränen, warum er so jung von ihr gegangen ist und sie allein zurückgelassen hat. Sie fleht ihn an, sie doch zu sich zu nehmen, sollte er allein in der Erde Angst haben. Die moderne Gugak-Band Akdangwangchil악당광칠, auf Englisch nun ADG7 genannt, hat dem Volkslied einen neuen Text gegeben. Er handelt von einem Mann, der auf See verschollen ist, und seine Frau musste daher ein Grab ohne Leiche anlegen. 


Musik:

- „Saetaryeong“, gesungen von AUX

- „Cheongchunga“, gesungen von SsingSsing

- „Jejeon“, gesungen von ADG7

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