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Kultur

Das Jeongak-Stück „Yeongsanhoisang”

#Musik verbindet l 2022-11-24

Musik verbindet

Das Jeongak-Stück „Yeongsanhoisang”

Die traditionelle Musik Koreas wird grundsätzlich in Jeongak정악, zu Deutsch „formelle Musik“, und Volksmusik unterteilt. Volksmusik war, wie der Name schon sagt, die Musik des einfachen Volkes, während Jeongak von den gebildeten Schichten geschätzt wurde. Im Vergleich zur Volksmusik ist Jeongak getragener, zeigt nicht viel Rhythmusvariationen und folgt einer streng festgelegten Form. Ein wichtiger Bestandteil von Jeongak ist ein Stück namens „Yeongsanhoisang영산회상“. Es besteht aus neun kleineren Stücken, die in verschiedenen Variationen gespielt werden können. Wenn „Yeongsanhoisang“ von einem kleinen Kammerorchester gespielt wird, mit einem Fokus auf Saiteninstrumente wie Gayageum und Geomungo, wird es „Hyeonak Yeongsanhoisang“ genannt, auf Deutsch „Yeongsanhoisang für Saiteinstrumente”. Bei Feiern am Königlichen Hof wurden auch andere Varianten gespielt, wie zum Beispiel „Yuchosinjigok유초신지곡“ oder „Pyojeongmanbangjigok표정만방지곡“. Bei der ersten Variation spielt ein großes Orchester, bei der zweiten werden nur Blasinstrumente ohne Gayageum oder Geumungo genutzt. Der Unterschied liegt aber nicht nur darin, welche Musikinstrumente genutzt oder weggelassen werden. Auch das Arrangement und die Melodien ändern sich. 


Wenn „Yeongsanhoisang“ nur auf Saiteninstrumenten gespielt wird, ist es für den stillen Genuss gedacht. „Pyojeongmanbangjigok“ dagegen wird als Hintergrundmusik gespielt, wenn bei Festen das Essen serviert wird, oder als Begleitmusik für Tanzaufführungen. Der Begriff „Yeongsanhoisang“ kommt aus dem Buddhismus. Yeongsan bezieht sich auf den Berg Gridhakuta in Indien, an dem Buddha zu seinen Schülern und verschiedenen Bodhisattvas predigte. Die Versammlung wird Yeongsanhoisang genannt, was „Treffen am Berg Yeongsan“ heißt. 


Es gibt auch einen buddhistischen Beerdigungsritus mit dem Namen „Yeongsanjae영산재“, der 2009 in das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen wurde. Bei dem Ritus wird dafür gebetet, dass die Verstorbenen sicher ins Paradies geleitet werden. Im Buddhismus glaubt man, dass es 49 Tage dauert, bis ein verstorbener Mensch wiedergeboren wird. Am 49. Tag wird daher eine Zeremonie abgehalten, bei der man dafür betet, dass der oder die Verstorbene in einen gesunden Körper wiedergeboren wird. Es gibt verschiedene Formen für diese Zeremonie, und eine davon, die umfangreichste, ist „Yeonsanjae“. Hierfür wird ein großes Gemälde von Buddhas Versammlung am Berg Yeongsan an die Wand gehängt. Dann singt ein buddhistischer Mönch eine Hymne mit dem Titel „Beompae범패“, tanzt einen Tanz mit dem Namen „Jakbeopmu작법무“ und folgt einem vorgeschriebenen Prozedere, um den oder die Verstorbene in den Himmel zu geleiten. 


Ein weiteres Genre, in dem der Begriff „Yeongsan“ auftaucht, ist Danga단가. Danga bezieht sich auf kurze Lieder, die von Pansori-Sängern und -Sängerinnen genutzt werden, um sich vor einer Aufführung aufzuwärmen. Im Gegensatz zu Pansori, dessen Lieder sehr unterschiedliche Taktarten nutzen und dadurch unterschiedliche Emotionen zum Ausdruck bringen, werden Danga immer in Jungmori gesungen – einem mittleren Tempo, das weder zu schnell noch zu langsam ist. Danga-Lieder erzählen in neutraler Weise, ohne große Emotionen, von beeindruckenden Landschaften oder historischen Helden. Es ist nicht bekannt, warum Danga-Lieder auch Yeongsan genannt werden. Aber es gibt ein Gedicht aus dem 19. Jahrhundert mit dem Titel „Yeongsan Seongseon영산성선“, das von einem Danga-Stück inspiriert worden sein soll. Der Begriff „Seongseon“ bedeutet hier ein vorangestelltes Lied, also ein Lied, das vor einer Pansori-Aufführung gesungen wird. 


Musik

  1. „Seryeongsan“ aus „Pyojeongmanbangjigok“, gespielt vom Höfischen Orchester des National Gugak Center
  2. „Jiokge“, gesungen von Mönch Donghee
  3. „Sacheolga“, gesungen von Jo Sang-hyun

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