Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Kultur

Lieder zum Geldsparen

#Musik verbindet l 2022-09-29

Musik verbindet

Lieder zum Geldsparen

Der neueste Trend unter jungen Koreanerinnen und Koreanern ist eine Sparsamkeits-Challenge. Damit ist nicht einfach nur gemeint, weniger auszugeben oder Geld zurückzulegen. Es geht vielmehr darum, kein Geld auszugeben außer für Transport und andere Lebensnotwendigkeiten. So eine Herausforderung ist einfacher zu meistern, wenn man Mitstreiter hat. Also posten diese jungen Menschen in den sozialen Medien oder in Onlinegruppen Beweisfotos und -videos und ermutigen sich so gegenseitig, ihren sparsamen Lebensstil durchzuhalten. 


In diesen Tagen merken alle, dass das Leben teurer geworden ist. Doch laut Umfragen fühlen junge Koreaner den finanziellen Druck fast doppelt so stark wie andere Altersgruppen. Sie müssen erst ihre Studiengebühren zahlen, dann können sie trotz guter Qualifikationen keine Arbeit finden, die ihren Fähigkeiten entspricht und gut bezahlt ist. Und wenn sie dann doch endlich einen Job gefunden haben, wartet nur die nächste große Lebensaufgabe auf sie: eine Wohnung zu kaufen. Viele junge Menschen geben also immer weniger Geld aus, um mehr aus ihren niedrigen Löhnen herausholen zu können. Für die ältere Generation ist es schwer, die jungen Menschen so unter finanziellen Zwängen leiden zu sehen. In der Jugend sollte man hinaus in die Welt gehen, seinen Horizont mit vielfältigen Erfahrungen erweitern und sein Leben in vollen Zügen genießen, aber die finanzielle Situation erlaubt ihnen das nicht. 


Das Lied „Ppong Café“ verbindet die Realität junger Leute mit dem Volkslied „Lasst uns Maulbeeren pflücken gehen“. Maulbeeren heißen auf Koreanisch „Ppong“. In früheren Zeiten gingen junge Liebespaare gerne für ein paar Stündchen der Zweisamkeit in Maulbeerfelder. Seidenraupen benötigten eine große Menge an Maulbeerblättern als Futter, sodass Männer und Frauen freien Zugang zu den Feldern hatten. Die Bäume sind zudem dafür bekannt, dass sie hochwachsen und dichtes Laub haben. Man konnte also nur schwer sehen, was zwischen den Bäumen vor sich ging, und so boten die Felder den perfekten Ort für heimliche Stelldicheins. Heute treffen sich junge Menschen eher in Cafés, daher der Name „Ppong Café“. Das Lied erzählt vom Leiden einer Aushilfe in einem Café, die anderen Menschen bei ihren Dates zuschauen muss. 


Dass junge Menschen sich darin überbieten müssen, nichts auszugeben, ist traurig. Aber letztlich sind dies die Menschen, denen es noch gut geht, denn sie haben Eltern, die sie unterstützen. Sie können zuhause wohnen bleiben und so Miete und Lebensmittelkosten sparen. Doch wer seine Familie unterstützen muss oder so arm ist, dass er nicht einmal sich selbst unterhalten kann, für den ist sogar eine Sparsamkeits-Challenge etwas, dass er sich nicht leisten kann. 


Das Lied „Whatever“ von Akdan Gwangchil basiert auf einem Volkslied aus der Gyeonggi-Provinz, „Neunsil Taryeong는실타령“. In diesem Volkslied heißt es: “Der Hahn kräht, der Hahn kräht. Der Hahn kräht von der Ramie dort drüben herab. Der Hund bellt, der Hund bellt. Der Hund bellt unter einem Tor im nächsten Dorf.” Der ursprüngliche Text ist also ziemlich schlicht, aber in der Version “Whatever” wird von den Sorgen verschiedener Menschen erzählt: die Protagonisten sind ein Student, der durch seine Prüfungen fällt, die Mutter dieses Studenten, ein Büroangestellter, der Überstunden machen muss, und so weiter. Je mehr man sich unter Druck fühlt und frustriert ist, desto mehr muss man auch mal sagen: “Whatever”, “Was solls”, und für einen Tag einfach das machen, was einem Freude macht. 


Musik

  1. „Ppong Café“, gesungen vom modernen Pansori-Workshop Chom Chom
  2. „Taepyeongga“, gesungen von Koo Min-ji, begleitet von Sangjaru
  3. „Whatever“, gesungen von Akdan Gwangchil

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >