Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Kultur

Musik für das einfache Volk

#Musik verbindet l 2022-03-10

Musik verbindet

Musik für das einfache Volk

Der chinesische Philosoph Mengzi fragte einmal den Kaiser der Zhou-Dynastie, ob er denn Musik möge. Der Kaiser antwortete ihm, dass er es tue, allerdings weniger die klassischen Musikstücke oder die Lieder, die sich an den vorherrschenden Regeln orientierten. Vielmehr bevorzuge er die zur Zeit populären Lieder. Da merkte Mengzi an, dass es im Grunde genommen für das Volk belanglos sei, welche Musik der Kaiser gern höre. Es ginge nur darum, dass der Kaiser die Freuden der einfachen Leute teile. Empfinde der Kaiser aufrichtige Verbundenheit und echtes Interesse für das, was sein Volk erfreut, erzeuge dies am Ende wahre Treue und Ergebenheit. Dieses musste wohl auch der König Sejong der Joseon-Zeit im Sinn gehabt haben, als er Musik für seine Untertanen schrieb. Zu den vom König selbst komponierten Musikstücken zählt das „Yeominrak“여민락, was übersetzt bedeutet: „Stück, das gemeinsam mit dem Volk genossen werden soll“.


Für sein Volk veranlasste König Sejong ebenso die Schaffung des koreanischen Schriftsystems Hangeul. Denn die einfachen Leute hatten es schwer, gesellschaftlich aufzusteigen, da sie der damals gebräuchlichen chinesischen Schriftzeichen unkundig waren und ihnen so der Zugang zur Bildung verwehrt blieb. Nach der Einführung der neuen koreanischen Schrift verfasste König Sejong ein Gedicht in Hangeul, in dem die Gründung von Joseon beschrieben wird. Es ist das Gedicht „Yongbieocheonga“용비어천가 und der Titel bedeutet übersetzt „Lied vom Drachen, der zum Himmel aufsteigt“. Eine musikalische Version dieses Gedichts ist das bereits erwähnte „Yeominrak“. König Sejong erschuf das Gedicht sowie das Lied, um die ihm nachfolgenden Könige daran zu erinnern, dass das Königreich Joseon zum Wohle des Volkes gegründet wurde. Das Hangeul gilt als eine seiner Erfindungen, um das Los des Volkes zu verbessern. 


Ein Leben in Frieden und Wohlstand wünschen sich alle. Darum geht es auch in dem Gagok-Lied mit dem Titel „Jingukmyeongsan”진국명산, das vor allem unter den konfuzianische Gelehrten beliebt war. Es beginnt mit der Beschreibung des Gipfels vom Berg Bukhansan, dem Manjangbong, der gleich einer goldenen Lotusblume sich stolz in die Höhe recke. Anschließend werden die landschafltichen Merkmale von Seoul genannt, die für eine glücksverheißende Lage der Hauptstadt sprechen, sowie der Wunsch nach einer langen Friedenszeit für das Land und einem guten Leben für das Volk. 


Im nächsten Lied für die einfachen Leute wird ebenfalls für eine Zeit des Friedens gebeten. Im alten Korea gab es für jedes Dorf eine Musiktruppe. Zuweilen zogen aber auch wandernde Samulnori-Gruppen wie die Namsadangpae남사당패 von Dorf zu Dorf. An Feiertagen oder zu festlichen Anlässen besuchten solche Musikgruppen jedes Haus im Dorf, um den Bewohnern Glück zu wünschen. In ihren Liedern wünschten sie unter anderem für Licht in der Dunkelheit, Beseitigung von Unreinheit und ein langes Leben. Hier ein Auszug aus dem Lied:


Zünde nachts eine Lampe an und reinige tagsüber das Wasser.

Wie eine Perle über einen Goldteller rollt,

wie ein Phönix in einem Paulownienbaum nistet,

mögen deine geliebten Söhne und Töchter lange leben

sowie der gemalte Mond.


Gestern wurde in Südkorea ein neuer Präsident gewählt und groß ist die Hoffnung, dass alle Bürger mit dem neuen Regierungschef daran zusammenarbeiten, um das Land in eine helle und hoffnungsfrohe Zukunft zu führen. 


Musik

  1. „Yeominrak“, gespielt vom Ensemble für Hofmusik des National Gugak Center 
  2. „Jingukmyeongsan“, gesungen von Lee Dong-gyu 
  3. „Segensworte“, gesungen von Lee Gwang-su 

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >