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Kultur

Der Weidenbaum

#Musik verbindet l 2022-02-24

Musik verbindet

Der Weidenbaum

Eines der bekanntesten Gemälde von Kim Hong-do, eines Volkskünstlers aus der Joseon-Ära, ist das Bild „Reisender zu Pferd, der dem Gesang der Vögel lauscht“ und zeigt einen adligen Herrn, der den Nachtigallen zuhört, die auf einer knospenden Weide singen. Neben dem Gemälde befindet sich ein kurzes Gedicht, das die Vögel, die zwischen den Weidenzweigen fliegen, mit dem Gewebe eines Frühlingsflusses aus Nebel und Regen vergleicht. Die Koreaner bezogen sich früher besonders gerne auf Weidenbäume und Nachtigallen, um die wunderschöne Frühlingslandschaft zu beschreiben. 

In der späten Joseon-Zeit choreographierte Kronprinz Hyomyeong효명, der einzige Sohn von König Sunjo순조, des 23. Königs der Joseon-Dynastie, einen Tanz namens „Chunaengjeon“, die „zwitschernden Nachtigallen im Frühling“, in dem die Tänzer in gelben Kleider die Vögel darzustellten und zur Melodie des Yuchosinjigok유초신지곡 „Musik der jungen Weidenknospen“ tanzten. 


Das bekannteste Volkslied, das im Frühling mit der Weide in Verbindung gebracht wird, ist „Am Flussufer von Nodeul노들“. Das Gebiet, auf das sich das Lied bezieht, ist Noryangjin노량진, das sich auf der Südseite des Han-Flusses befindet. Früher wuchs am Flussufer von Noryangjin bis Yanghwajin양화진, weiter flussabwärts im Westen gelegen, eine große Anzahl von Weidenbäumen. Es wird gesagt, dass das Lied an einem Frühlingstag in den frühen 1930er Jahren geschrieben wurde. Shin Bul-chul신불출, ein berühmter Entertainer, der für witzige Sketche bekannt ist, und der Liedermacher Moon Ho-wol 문호월 warteten am Noryangjin-Dock auf ein Boot, um den Fluss zu überqueren, als sie einen Seemann singen hörten. Es war ein milder Frühlingstag und die Weiden entlang des Flusses schienen in der sdanften Brise zu tanzen. Dieser friedliche Anblick inspirierte die beiden Künstler dazu, in die nächste Kneipe zu gehen und gleich dort das Lied zu schreiben. Der Text lautet:


Die Spuren am Sandstrand von Nodeul am Flussufer

Wie oft wurden sie durch lange Prüfungen und Wirrungen ausgelöscht?

Ach, selbst dem Sandstrand nicht zu trauen.

Nur das blaue Wasser dort drüben fließt vorbei.


Diese Zeilen, die den Schmerz des Lebens im kolonial unterdrückten Korea zum Ausdruck bringen, machten das Lied damals berühmt. 


„Yangryuga양류가“ ist ein weiteres Lied über Weiden im Frühling. Es handelt auch von einer Nachtigall, die zwischen den Weidenzweigen singt. In dem Lied gibt es eine Zeile, die beschreibt, wie die auf einem Weidenzweig sitzende Nachtigall für eine Schwalbe gehalten und gejagt wird. Diese Passage stammt aus dem Pansori „Heungboga흥보가“, wo Nolbu, Heungbos gieriger Bruder, bei seinem hastigen Versuch, eine Schwalbe zu fangen, eine Nachtigall fängt, damit er wie sein jüngerer Bruder reich werden kann. Heungbo hatte das gebrochene Bein einer Schwalbe gesundgepflegt und dafür einige Kürbiskerne erhalten, die magische Kürbisse voller Schätze hervorbrachten. Da das Lied von einem warmen Frühlingstag handelt, ist die Melodie leicht und fröhlich. Die moderne Musikgruppe Namu veröffentlichte ein neues Arrangement von „Yangryuga“, das das letzte Stück unserer heutigen Sendung sein wird. Die lebhafte und fröhliche Melodie des Daegeum erinnert uns an die Nachtigallen, die zwischen den Weidenzweigen hin und her huschen. 


Musik

  1. Berg Seryeongsan / Geomungo: Kim Chi-ja, Piri: Lee Young, Yanggeum: Jo Yu-hoi
  2. Nodeul Riverside / Gesungen von Kim Yong-woo
  3. Yangryuga / Gespielt von Namu

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