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Kultur

Musik rund um die Gisaeng

#Musik verbindet l 2022-02-17

Musik verbindet

Musik rund um die Gisaeng

In der mittleren Joseon-Zeit lebte ein angesehener Gelehrter namens Lim Je임제. Bekannt als aufgeschlossen und kultiviert, kümmerte er sich nicht um politische Fehden, die zu dieser Zeit tobten. Stattdessen verbrachte er seine Zeit damit, die Schönheit der Landschaft zu erkunden und sich mit Künstlern und Gisaengs zu treffen, so auch mit einer Gisaeng namens Hanwu. Ihr Name bedeutet soviel wie „kalter Regen“. Lim Je hinterließ ihr das folgende Gedicht.


Der Nordhimmel war klar, so brach ich ohne Regenkleidung auf.

Doch es schneite auf den Bergen und regnete auf den Feldern.

Ob ich, durchnässt von kaltem Regen, wohl auch im Schlafe freiren werde?.


In diesem Gedicht beschreibt er bildhaft seine unerwartete Begegnung mit Hanwu, dem kalten Regen, und wie überwältigt er von ihr ist. Am Ende fragt er, leicht verschlüsselt, ob der diese Nacht allein und in der Kälte verbringen müsse. Da antwortete Hanwu mit einem eigenen Gedicht.


Warum sollte man im Schlaf frieren?

Warum solltet Ihr in der Kälte schlafen, wenn es Seidenbettwäsche gibt?

Von kaltem Regen durchnässt, werdet Ihr heute im Schlaf auftauen.


Mit diesen Worten forderte sie ihn also auf, die Nacht in ihrem warmen Zimmer zu verbringen. So feinsinnig erklärte man sich damals erotische Zuneigung. 


Gisaeng war einer der niedrigsten Berufe in der Joseon-Zeit. Aber die Unterhaltungsdamen mussten in Literatur, Musik und Tanz gut ausgebildet sein, da sie Männer von adliger Herkunft unterhalten mussten. Einige der Gisaeng erwiesen sich in der Kunst als äußerst sachkundig und talentiert. Ein berühmtes Beispiel ist Hwang Jin-yi황진이. Sie war so stolz und überzeugt von ihrem Talent, dass sie sich nur die Haare bürstete, ohne Schmuck anzulegen, wenn sie die Regierungsbeamten auf Feiern unterhalten musste. Sie wählte aus, auf welchen Veranstaltungen sie auftauchte und traf nur diejenigen, die sie ihrer Gesellschaft für würdig erachtete. Wenn sie aber einen respektablen und tugendhaften Mann fand, kümmerte sie sich von ganzem Herzen um ihn. Wenn sie jedoch das Gefühl hatte, dass ihre gemeinsame Zeit vorbei war, verließ sie ihn ohne jede Reue. Hwang Jin-yi hinterließ eine ganze Reihe von Gedichten, darunter ein sehr bekanntes mit dem Titel „Dongjitdal동짓달“ oder „Elfter Mondmonat“. Es handelt von nächtlicher Sehnsucht nach dem Geliebten. 


Auch Lim Je임제, der zuvor schon erwähnte Gelehrter, war von Hwang Jin-yi fasziniert. Als er auf dem Weg war, als Militärkommandant in der westlichen Region zu dienen, entdeckte er das Grab von Hwang Jin-yi. Enttäuscht, dass er die berühmte Gisaeng nicht zu Lebzeiten getroffen hatte, goss er einen Becher Reiswein über ihr Grab und rezitierte ein Gedicht für sie. Weil die Nachricht von seinem Besuch am Grab einer niederen Gisaeng bis zur Regierung verbreitet hatte, wurde er sofort von seinem neuen Posten entlassen, noch bevor er ihn überhaupt hatte antreten können. Eine weitere Gisaeng, die für ihre Gedichte weithin bekannt war, war Maechang매창. Sie war eine lebenslange Freundin von Heo Gyun허균, dem Autor des berühmten traditionellen Romans „Die Geschichte von Hong Gil-dong홍길동“, und eine Geliebte des niedergeborenen Dichters Yu Hui-gyeong유희경. Ihre Beziehung hielt nicht lange, ihre Liebe aber Liebe ein ganzes Leben. Sie hinterließ ein Gedicht mit dem Titel „Wenn es Pflaumenblüten regnet“, das von ihrer Sehnsucht nach dem verstorbenen Liebhaber singt. 


Musik

  1. Warum in der Kälte schlafen / Gesungen von Lee Yun-jin
  2. Dongjitdal / Gesungen von SoulJigi, Geomungo von Kim Joon-young
  3. Wenn es Pflaumenblüten regnet / Gesungen von Arayun

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