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Alpinisten verwandeln Himalaja in Müllhalde

#Asien Kompakt l 2023-06-06

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

Bergsteigerinnen und Bergsteiger verwandeln das Himalaja-Gebirge in einen gigantischen Mülleimer. Die britische Zeitung „Daily Mail“ berichtete kürzlich, dass sich der 53-jährige Umweltschutzaktivist Luc Boisnard „The Times“ gegenüber geäußert hat, dass Alpinisten ihre Abfälle sogar in Gletscher werfen, die erst in 200 Jahren wieder auftauchen würden. 


Boisnard, der die gemeinschaftliche Reinigungskampagne „Himalayan Clean-up“ gegründet hatte, um das Bewusstsein für die Verschmutzung des Himalaja zu steigern, holte 2010 bei seiner Expedition eine Tonne Müll aus dem Everest. Er gehörte auch zu dem Expeditionsteam, das den Makalu, den fünfthöchsten Berg der Welt, und die Annapurna, den zehnthöchsten Berg der Welt, von 3,7 Tonnen Müll befreit hatte. 


Ein diesmal veröffentlichtes, von einem Scherpa aufgenommenes Video vom Himalaja zeigt, wie Boisnard und seine Kollegen auf einer Müllkippe bestehend aus Plastikflaschen, Sanitärunterlagen und Zelten herumlaufen. Er sagt, hinter jedem Felsen findet man Sauerstoffflaschen, Dosen und Schuhe. Es sei einfach entsetzlich. 45 Prozent des Mülls seien aus Plastik. 


Nepal hatte 2014 eine Gebühr eingeführt, um der Verschmutzung des Himalaja entgegenzuwirken. Jedes Team, das dort auf die Berge steigt, muss eine Gebühr zahlen, die zurückerstattet wird, wenn jeder mehr als 8 Kilogramm Müll wieder nach unten mitbringt. Für den Mount Everest beträgt die Müllgebühr 4.000 Dollar, für andere Achttausender 3.000 Dollar. Dieser Versuch blieb jedoch wegen mangelnder Unterstützung der Regierung ohne große Wirkung. 


Auch der nepalesische Alpinist Nirmal Purja, der für den auf Netflix veröffentlichten Dokumentarfilm „14 Gipfel: Nichts ist unmöglich“ bekannt ist, setzt sich dafür ein, die Ernsthaftigkeit der Verschmutzung des Himalaja bekanntzumachen. Er startete das „Big Mountain Clean-up“-Projekt und entfernte vom Manaslu, dem achthöchsten Berg der Welt, 500 Kilogramm Müll. Es gibt die Analyse, dass die veränderte Expeditionskultur, bei der rund 600 Menschen im Jahr auf den Mount Everest steigen, zu dem ernsthaften Abfallproblem geführt hat. 


Bachendri Pal, die als erste Inderin den Mount Everest bestiegen hatte, kritisiert, die Besteigung des Mount Everest sei zu einem kommerziellen Geschäft geworden, so dass viele reiche Leute mit wenig Erfahrung im Bergsteigen dort unterwegs sind. Sie sagte der indischen Zeitung „India Times“ gegenüber, jeder, der Geld hat, steige wie auf einer Reiseroute auf den Mount Everest. Es sei einfach verrückt, dass jährlich 600 Menschen dort hinauf steigen. 

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